Burgenwelt Ehrenberg

Die Ritter haben auf Ehrenberg ausgespielt

Lumagica verzaubert seit einigen Tagen die Menschen. Eine andere Großveranstaltung auf Ehrenberg, die Ritterspiele, haben das Nachsehen. Ob es sie jemals wieder gibt, ist fraglich.

REUTTE. "Das waren andere Zeiten. Mit den Ritterspielen haben wir Ehrenberg bekannt gemacht. Inzwischen hat sich die Situation völlig geändert." Reuttes Tourismusobmann Hermann Ruepp analysiert das Thema "Ritterspiele auf Ehrenberg" nüchtern.

"Früher waren die Ritterspiele eine Belebung, zuletzt waren sie aber eine Belastung",

sagt TVB-Obmann Hermann Ruepp.

Ehrenberg bekannt gemacht

Als sich Gemeinde Reutte, der Burgenverein und der Tourismusverband daran machten, Ehrenberg aus dem "Dornröschenschlaf" zu wecken, suchte man nach Möglichkeiten, um möglichst viel Aufmerksamkeit zu bekommen und damit einhergehend Besucher anzulocken. Die Idee der Ritterspiele wurde geboren und in die Realität umgesetzt. Der Tourismusverband übernahm bei der Umsetzung eine zentrale Rolle.
Und tatsächlich stieß das historische Spektakel rund um die Ehrenberger Klause auf riesiges Interesse. Einheimische Besucher, Tagesgäste aus dem näheren Umfeld, ebenso aber auch Urlauber, die nur aus diesem einen Grund einen, viele sogar mehrere Tage in die Region kamen, wurden angelockt.

Besucherinteresse ist enorm gewachsen

Ganz unproblematisch war all das nicht, fanden die Ritterspiele doch im Sommer und damit in der Hauptreisezeit statt. Die Staus auf der Fernpassstraße im Bereich des Katzenbergs waren während der Ritterspiele besonders stark ausgeprägt. Geduld war gefragt.
Zwischenzeitlich erfreute sich Ehrenberg auch abseits der Eventzeit großer Beliebtheit. Besucher strömen das ganze Jahr über hinauf zur Burg. Die Parkplätze geben Zeugnis davon: sie sind nahezu ganzjährig gut ausgelastet, in der Hauptsaison wird es mitunter eng.

Sommertermin passt nicht mehr

18 mal gab es das Spektakel. Mit Corona wurde eine Zwangspause eingelegt. Die wurde genützt, um über die Zukunft nachzudenken. Und in dieser haben die Ritterspiele in der von früher bekannten Form kein Platz mehr.
"Speziell der Termin Ende Juli passt nicht mehr. Eine solche Veranstaltung mitten im Sommer geht nicht, da ist die Region brechend voll", sagt auch Burgenwelt-Chef Armin Walch. Er verweist darauf, dass man die Besucherzahlen über die Jahre kräftig nach oben schrauben konnte: "Allein die highline179 hat uns eine Verdoppelung gebracht", nennt Walch dazu eine Zahl. Er ist sich sicher: "Die Ritterspiele sind passé!"
TVB-Obmann Hermann Ruepp formuliert es nicht ganz so "scharf": Später einmal, abseits der Hauptsaison und vielleicht in einer etwas "abgespeckten" Version, könnte es die Ritterspiele vielleicht wieder geben, falls die Mitglieder des Tourismusverbandes das zu einem späteren Zeitpunkt wollen.

Neuwahlen beim Tourismusverband

Am 7. Dezember findet jetzt erst einmal die Vollversammlung des TVB Reutte statt. Dabei gibt es auch Neuwahlen. Hermann Ruepp, das ist im Vorfeld bekannt geworden, wird wieder als Obmann kandidieren. Eigentlich wollte er sich zurückziehen, doch ein möglicher Nachfolger war nicht zu finden. Ruepp will den TVB nicht im Stich lassen und macht weiter. Damit dürfte dann wohl auch das Thema Ritterspiele, so wie von ihm dargestellt, bis auf weiteres in der "Schublade" liegen bleiben.

Lumagica als neuer Anziehungspunkt

Lumagica passt aus Sicht des Tourismusverbandes einfach viel besser in die heutige Zeit. "Die finden statt, wenn die Burg 'schläft'. In dieser Phase brauchen wir eine Belebung", erklärt der Tourismusobmann.
Und so freut man sich im Moment über Lumagica und die Hängebrücke highline179. "Gemeinsam sind sie herausragend", findet Reuttes Tourismusobmann, und zeigt sich zufrieden, dass die Liste der Top-Veranstaltungen und Attraktionen inzwischen fast nahtlos von Jahr zu Jahr fortgeschrieben wird.

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