Fremdpflanzen sind echte Gefahr

Die Bergwacht und ihre Helfer gibt derzeit den Ton bei der Bekämpfung von Neophyten an. | Foto: privat
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AUSSERFERN (rei). „Wollen wir in dieser Sache erfolgreich sein, ist es notwendig, die Bevölkerung zu informieren und mehr Leute - auch die Verantwortlichen in den einzelnen Gemeinden wie Bürgermeister, Waldaufseher, Bergwächter etc. - für Bekämpfungsmaßnahmen zu motivieren.“
Es ist ein eindringlicher Appell, der von Wolfgang Köck kommt. Der Einsatzstellenleiter der Bergwacht Elmen-Pfafflar gehört zu jenem Personenkreis, die es sich zum Ziel gemacht haben, den Neophyten - also Fremdpflanzen - den Kampf anzusagen.
Er hat sich schon vor einigen Jahren mit der Problematik vertraut gemacht und damit begonnen, die Pflanzen zurückzudrängen.
Neophyten sind in der Lage, heimische Pflanzen zu verdrängen. Ein echtes Problem, zumal sich die breite Öffentlichkeit selten der Folgen der Ausbreitung bewusst ist. Mehr noch: Es kommt vor, dass sich jemand diese Pflanzen irgendwo ausgräbt und im eigenen Garten pflanzt, weil sie auf den ersten Blick sogar dekorativ wirken. Das mögen sie - je nach Art - auch sein. Doch Neophyten verdrängen im Laufe der Zeit alle anderen Pflanzenarten.
Der Riesenbärenklau, wir berichteten in der Ausgabe Nr. 33, ist eher nicht dazu angetan, dass ihn jemand in den eigenen Garten setzt, das „Drüsige Springkraut“ ist auf den ersten Blick aber einigermaßen nett anzusehen. Doch Köck rät davon ab: „Die flächenhafte Verbreitung führt dazu, dass einheimische Pflanzen verschwinden und die Artenvielfalt abnimmt! Die schwache Durchwurzelung kann zu Bodenerosionen führen! Durch die vergleichsweise hohe Produktion von Nektar werden Bestäuber besonders angezogen - zu Ungunsten der einheimischen Pflanzen!“
Schon zum dritten Mal bekämpft die Bergwacht Elmen-Pfafflar das drüsige Springkraut. Seither wurde ein deutlicher Rückgang verzeichnet. Wirklich erfolgreich kann man aber erst sein, wenn die Bekämpfung in der gesamten Region stattfindet.
Daher haben die Lechtaler Bergwächter kürzlich ein Schreiben an alle Bürgermeister im Lechtal versandt und diese um Unterstützung bei der Bekämpfung gebeten.
Da die Fremdpflanze aber nicht nur im Lechtal eine neue Heimat gefunden haben sind auch alle anderen Gemeinden, bzw. deren Bewohner ,angehalten, diese Pflanzen im Auge zu behalten. Köck klärt auf: „Das Drüsige Springkraut ist an und für sich leicht zu bekämpfen und Erfolge stellen sich bereits nach dem 2. oder 3. Jahr ein. Es handelt sich hier um eine einjährige Pflanze - es muss lediglich die Samenbildung verhindert werden!“
Wichtig ist, die Pflanze daran zu hindern, sich weiter zu verbreiten. Dies geschieht, in dem sie ausgerissen wird. Wer sich nicht sicher, ist, kann Vorkommen ganz einfach im Gemeindeamt melden“, rät Wolfgang Köck. Dann kümmern sich Experten darum, das die Ausbreitung gestoppt wird.

Die Bergwacht und ihre Helfer gibt derzeit den Ton bei der Bekämpfung von Neophyten an. | Foto: privat
Wirkt nett, ist aber ein echtes Problem: Das drüsige Springkraut. | Foto: privat
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