Die Gutheit ist bekanntlich ein Teil der Liederlichkeit
Herrgott Sakra, waren wir einfältig ...

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Eines vorweg, es ist kaum zu fassen, dass wir bis jetzt überlebt haben. Und dass wir jetzt die Erleuchtung durch Covid-19 erfahren dürfen. Jetzt erst fällt es uns wie Schuppen von den Augen, wir hätten uns auf alle unsere Erlebnisse gar nie einlassen dürfen.
Schon unsere Mütter. Die haben doch den runtergefallenen Schnuller nicht desinfiziert. Die haben ihn sich selbst in den Mund gesteckt, einmal rundherum abgeschleckt und postwendend dem schreienden Nachwuchs in den Mund gesteckt.
Oder im Kindergarten. Da sind wir am Boden herumgelegen einer auf dem andern drauf, und grad schön war's. In der Schule dann, im Pausenhof. Da hat man doch sein knallrotes Kracherl niemandem vorenthalten, jeder hat einen ordentlichen Schluck genommen und es dem nächsten weitergereicht. Beim Bundesheer dann, da wurde die blonde Kellnerin von der Stammkneipe auch schutzlos herumgereicht. Und die Hände an ihrem Hinterteil steckten nie in Einweg-Gummihandschuhen.
Später dann ist man stundenlang in irgendwelchen Flugzeugen gesessen, zusammengepfercht wie die Ölsardinen. Wenn einer eine an ihm herunterhängende Rotz-Glocke nicht bemerkt hat, hat man ihm freundlich ein Taschentuch gereicht. Das Eis für den Mangosaft am Straßenstand in Kairo lag vor dem Stand im Straßenstaub und der Verkäufer hat es mit einem Beil vom Block abgeschlagen.
Da war man in Thermalbädern und niemand hat das Wasser ausgelassen und gereinigt, bevor man selbst zu den übrigen 146 badenden Junggebliebenen gestiegen ist. Im Buffet hat man Zigaretten geraucht, obwohl man wusste, dass Tausende an den Folgen des Rauchens sterben. Man hat sich ein Bier gegönnt im Wissen, das der Alkohol ebenfalls Tausende Opfer fordert. Man hat sich in ein Krankenhaus gelegt und wurde dort sogar operiert. Im Wissen, dass ärztliche Kunstfehler und Krankenhauskeime Todesursache Nummer drei sind.
Erst Covid-19 hat uns all diese Gefahren aufgezeigt. Deshalb werden wir künftig das Haus nicht mehr ohne Maske verlassen. Wir werden lernen, wie viel zwei Meter sind, damit wir den gesetzlich vorgeschrieben Abstand halten können. Man wird keinem der nicht getestet ist einen Witz erzählen, weil man weiß, dass die Viren beim Lachen extrem weit in der Gegend herumfliegen. Verdammt juche, hoffentlich muss man uns künftig nicht irgendwann einschläfern, weil wir von selbst gar nicht mehr sterben.
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