Mehrzahl der Särge ist schlicht und hell

Holz verfolgt uns von der Wiege bis zur Bahre. Der Bereich mit der Bahre ist wirklich interessant.

LECHASCHAU (rei). „Die Wahl des Sarges ist eine rein optische Sache“, weiß Claudia Schreieck. Sie führt das Bestattungsunternehmen Longo in Lechaschau und ist seit vielen Jahren mit diesem sehr sensiblen Thema bestens vertraut.
Es ist für Hinterbliebene eine nicht ganz einfache Entscheidung, in welchem Sarg man einen lieben Verstorbenen zur letzten Ruhe bettet.
Im Bestattungsinsititut Longo hat man die Erfahrung gemacht, dass es zumeist eher schlichte Modelle sind, die gewählt werden und hier bevorzugt wieder helle Hölzer.
Bei den Kosten ist dies nicht der Hauptfaktor. Ob einfache Fichte oder doch lieber edleres Holz - auf den Preis schlägt sich das weniger nieder. Vollholzsärge sind nämlich in vielen Friedhöfen gar nicht zulässig. Zu lange würde es dauern, bis sich etwa Harthölzer zersetzen. Daher verwendet man für den Aufbau leichte Hölzer, z.B. Pappel, die dann furniert wird.

Eigener Ausstellungsraum

Claudia Schreieck hat im Betriebsgebäude einen eigenen Raum, wo die angebotenen Särge ausgestellt sind. Gewählt werden zumeist die einfacheren Modelle. Natürlich gibt es auf Wunsch auch sehr aufwändig gearbeitete Exemplare, die müssen bestellt werden. „Das kommt aber eher selten vor.“
Im Keller lagern größere Mengen der hölzernen Särge. „Das wird uns von der Behörde vorgegeben. Eine gewissen Anzahl muss vorrätig sein“, erzählt Schreieck. Inzwischen gibt es nicht nur hölzerne Särge, auch Urnen aus Holz werden angeboten. Gerade bei Erdbestattungen werden diese gerne gewählt, damit sie sich zersetzen.
Eine Trend, hinsichtlich der Optik, kann die Unternehmerin aber weder bei Särgen, noch bei Urnen erkennen. „Was man vielleicht merkt, ist der Umstand, dass man für Frauen öfter Modelle mit Verzierungen wählt, während für Männer zumeist die schlichten Varianten ausgesucht werden.“

Entscheidung selber treffen

Wer derartige Entscheidungen seinen Verwandten abnehmen möchte bzw. selbst weiß, wie er einmal zur letzten Ruhe gebettet werden soll, der kann übrigens gerne im Bestattungsinstitut vorbei schauen und selbst auswählen. „Wir halten die Wünsche dann fest - welcher Sarg, bzw. welche Urne, welche Musik usw.“, erzählt Schreieck.
Wenn das nicht passiert, müssen aber die Hinterbliebenen entscheiden und die treffen - auch das eine Erfahrung von Claudia Schreieck - ihre Entscheidung rasch. „Selten wird lange diskutiert. Die Hinterbliebenen sind sich zumeist sehr schnell einig.“
Und wie lange hält jetzt so ein Sarg? Schreieck: „Das kann man nicht sagen. Das hängt von der Bodenbeschaffenheit hab. Manchmal geht der Zerfall des Sarges sehr schnell, es gibt aber auch Fälle, dass ein Grab Jahrzehnte später geöffnet wurde und der Sarg noch weitgehend in Takt war. Bei lehmigen Böden kann das schon passieren.“
Bei der Wahl der Särge gibt es übrigens auch unterschiedliche Größen. Für Erwachsene gibt es eine Standardgröße, für besonders große oder sehr korpulente Personen natürlich ebenfalls passende Modelle. Und dann gibt es natürlich auch Kindersärge. Die werden fast ausschließlich in weißer Oberfläche gewählt.
Und schließlich gibt es noch die ganz schlichten Särge, die besonders einfach gearbeitet sind. Diese werden für Feuerbestattungen verwendet und dienen in erster Linie dem Tran­sport der Verstorbenen. Innen sind diese Särge aber ebenso wie Särge für die Erdbestattung weiß ausgekleidet und mit Polster und Decke versehen.

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