Naturverträgliche Skitour Klimmspitze

Jäger Sieghard Köck, Bgm. Heiner Ginther, Willi Seifert ÖAV, Jäger Patrik Mages, Wolfgang Köck – Einsatzstellenleiter Bergwacht Elmen, Manfred Scheuermann DAV | Foto: privat
  • Jäger Sieghard Köck, Bgm. Heiner Ginther, Willi Seifert ÖAV, Jäger Patrik Mages, Wolfgang Köck – Einsatzstellenleiter Bergwacht Elmen, Manfred Scheuermann DAV
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ELMEN. Im letzten Winter 2011/12 haben sich bei der Skitour von der Naturparkgemeinde Elmen auf die Klimmspitze die Konflikte zwischen den Tourengehern, den Lebensraumansprüchen der Wildtiere und dem Schutzwald gehäuft. Diesen Konflikten haben sich verschiedene Partner angenommen und Lenkungsmaßnahmen erarbeitet, die zukünftig ein gutes Mit- und Nebeneinander im Naturraum ermöglichen sollen.

Die Klimmspitze (2.464 m) ist aufgrund ihres zu überwindenden Höhenunterschieds und vor allem wegen der Schwierigkeit des steilen Gipfelbereiches eher eine Tour, die nicht von jedem bewältigt werden kann. Dennoch haben in den letzten Jahren deutlich mehr Mitglieder der wachsenden „Tourengeher-Gemeinde“ den Weg auf diesen imposanten Gipfel in der Naturparkregion Tiroler Lech gesucht.

Hintergrund des Konflikts ist ein jagdliches Sperrgebiet im bewaldeten unteren Bereich der Skitour. Das jagdliche Sperrgebiet soll sicherstellen, dass das Reh- und Rotwild in diesem Bereich seine winterliche Ruhe findet. Nicht wenige Tourengeher, speziell im letzten Winter, haben für ihre Abfahrt eine Route durch das jagdliche Sperrgebiet gewählt. Oft ist das aus Unwissenheit und ohne böse Absicht passiert, ohne Gebietskenntnis landet man bei falscher Routenwahl schnell in dieser winterliche Ruhezone des Wildes. Bei der örtlichen Jägerschaft haben diese Vorfälle jedoch zu Ärger über die wachsende Beunruhigung des Wildes geführt und auch der Forst war unglücklich über die steigenden Verbissschäden im Schutzwald. Und nicht zuletzt waren auch die betroffenen Tourengeher mit den erfolgten Anzeigen alles andere als glücklich.

Konflikt war Anlass für gemeinsame Lösung
Angesichts dieser für alle Interessengruppen unbefriedigenden Situation haben sich die Bezirksforstinspektion Reutte, die Bezirkshauptmannschaft Reutte (Referat Jagd), die Gemeinde Elmen, die örtliche Jägerschaft sowie der Österreichische Alpenverein und der Deutsche Alpenverein an einen Tisch gesetzt, um nach Lösungen zu suchen.

Schlüsselmaßnahmen der Skitourenlenkung sind eine Informationstafel am Start der Tour direkt hinter der Klimmbrücke. Diese stellt äußerst übersichtlich die Naturverträgliche Skitourenroute auf die Klimmspitze dar und informiert kurz und bündig zum Thema „Wald und Wild im Winter“. Daneben weisen im unteren Bereich der Tour, wo diese bei wenig Schnee auf dem markierten Sommerweg durch das jagdliche Sperrgebiet verläuft, spezielle Wegweiser auf die Naturverträgliche Route hin. Bei guter Schneelage erfolgt der Aufstieg ohnehin leicht östlich der Jausenstation „Klimmer Gemütlichkeit“ über den mit Latschen bewachsenen Hang außerhalb des Sperrgebiets.

Optimistischer Ausblick – Skitourenlenkung Klimmspitze als win-win-Projekt
Die Projektpartner sind zuversichtlich, dass mit diesen gezielten Informationen die Konflikte nun der Vergangenheit angehören. Der Elmer Bgm. LA Heinrich Ginther und sein GAL Wolfgang Köck freuen sich über die konstruktive Zusammenarbeit und die gesetzten Maßnahmen. Auch Revieroberjäger Sieghard Köck, selbst Tourengeher, und Klaus Perl, Leiter des Jagdreferats bei der BH Reutte sind erleichtert über die erzielte Lösung und hoffen auf Verbesserungen für die winterliche Ruhe der Wildtiere. Und Elmar Mair von der BFI Reutte zeigt sich optimistisch, dass das umgesetzte Projekt die Qualität des Schutzwaldes in diesem Bereich sichern wird. Und nicht zuletzt ist es Willi Seifert (OeAV) und Manfred Scheuermann (DAV) als Vertreter der Alpinen Vereine ein wichtiges Anliegen, mit der Skitourenlenkung einen konkreten Beitrag zu einem guten Mit- und Nebeneinander der verschiedenen Interessengruppen im Naturraum zu leisten und die Konflikte zu entschärfen.

Nun liegt es am Verantwortungsbewusstsein der Tourengeher, die gesetzten Maßnahmen anzunehmen und zu respektieren. Die Projektpartner haben mit ihrer von Anbeginn positiven und konstruktiven Zusammenarbeit ihren Teil zu einem Erfolg des Projekts geleistet.

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