Teuflische Pause

Pflacher Nikolaus muss ohne Säuling-Tuifl auskommen

Die Vorbereitungen für die diversen Nikolaus- und Krampusumzüge laufen in vielen Orten seit geraumer Zeit, ebenso macht man sich in vielen Gemeinden daran, die "Hausbesuche" von Nikolaus samt Gefolgschaft - Engel und Tuifl - zu organisieren. In Pflach werden diese Vorbereitungen von Unstimmigkeiten im Ort begleitet.

PFLACH. Es habe "böse Anschuldigungen" gegeben, hieß es in einem Facebookposting der "Säuling-Tuifl": besoffene Hausbesuche, besoffene Dorfplatzbesuche, rabiate Krampusse - mit derartigen Unterstellungen sei man im Zuge der Vorbereitungen für heuer konfrontiert worden, erklärte der Vorstand der Brauchtumsgruppe. Inzwischen ist die Meldung gelöscht, das Thema wird aber weiterhin über die Gemeindegrenzen hinaus diskutiert. Die BezirksBlätter wollten es genauer wissen, und fragten nach.

Vorwürfe zurückgewiesen

"Die Vorwürfe stimmen nicht", sagt Obmann Sascha Lipp. Die Vereinsmitglieder hätten in der Vergangenheit immer viel Engagement bei den Vorbereitungen gezeigt, und seien dann mit Freude bei den Hausbesuchen dabei gewesen. Dass da auch einmal ein Bier getrunken wird, will Lipp gar nicht in Abrede stellen: "Da wird man eingeladen. Das gehört doch dazu, aber deswegen sind wir doch nicht betrunken!" Die Vorwürfe standen dennoch im Raum.

Besprechung in der Gemeinde

In Pflach gab es eine Besprechung in der Angelegenheit. Jetzt ist klar, der Nikolaus wird auch heuer in die Häuser kommen, allerdings muss die örtliche Nikolausgruppe, sie ist der eigentliche Organisator der Hausbesuche, diesmal ohne Unterstützung der Säuling-Tuifl auskommen.

Lipp findet das grundsätzlich schade, denn: "Wir haben bereits Ruten gebunden und Geschenke eingepackt. Einige haben sich sogar Urlaub genommen." Im Vorstand habe man aufgrund der im Raum stehenden Vorwürfe aber entschieden, heuer auszusetzen. Als Verein, wie Lipp anmerkt: "Wenn irgendwelche unserer Mitglieder bei den Hausbesuchen mitgehen, ist das deren private Sache."

Keine Rüge, aber ein Wunsch

Bürgermeister Karl Köck kann die Aufregung nicht wirklich verstehen: "Aus Sicht der Gemeinde geht es im Grunde um nichts!" Die Vorwürfe, dass vergangenes Jahr einige Tuifl während der Hausbesuche Alkohol konsumiert hätten, seien aber da. "Da sollte kein Alkohol im Spiel sein", äußerte Köck einen Wunsch, will diesen aber weder als Rüge noch als "erhobenen Zeigefinger" verstanden wissen.

Säuling-Tuifl sind sehr aktiv

"Wir sind froh, dass wir solche Gruppen im Ort haben", versichert Bürgermeister Karl Köck, und versucht die Wogen zu glätten. Nach den Vorwürfen, die zuletzt für Aufmerksamkeit sorgten, hört man Derartiges bei den Säuling-Tuifln natürlich gerne: "Wir haben das Oldtimertreffen organisiert, haben Müll im Dorf gesammelt, und solche Dinge", erzählt Sascha Lipp von vielen Aktivitäten in der Vergangenheit, auf die man stolz ist. Gut möglich also, dass die Säuling-Tuifl später wieder im Ort aktiv werden, nach der Pause zu Nikolaus.

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