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Wildbäche sind ein prägendes Element in unserem Land. In den vergangenen Jahrzehnten haben sie durch gezielte Verbauungen aber viel von ihrer Bedrohung verloren, gewisse Gefahren sind aber weiterhin vorhanden, und das wird auch so bleiben.
AUSSERFERN. "Wir haben im Bezirk Reutte eine große Wildbachdichte. Daran können wir nichts ändern", hält der Leiter der Wildbach- und Lawinenverbauung im Außerfern, Christian Ihrenberger fest.
Interaktive Karte gibt Überblick
MeinBezirk hat sich die Situation landesweit angesehen. Eine interaktive Karte auf meinbezirk.at/tirol gibt einen Überblick, wie es in den einzelnen Gemeinden ausschaut.
Die der Karte zugrunde liegenden Daten stammen vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft ("BMLuK"), das auch für Klima- und Umweltschutz und ebenso für Regionen und Wasserwirtschaft zuständig ist.
Erfahrung zählt
Christian Ihrenberger und die Mitarbeiter seiner Dienststelle arbeiten viel mit diesen und natürlich vielen weiteren Daten, die es zum Thema gibt. Ergänzend bringen sie ihr umfassendes Wissen über die lokale Situation ein, um Wildbächen, aber ebenso Lawinenstrichen, ihren Schrecken zu nehmen und die Sicherheit für die Bevölkerung und die Infrastruktur zu verbessern.
Christian Ihrenberger, Leiter der Wildbach- und Lawinenverbauung im Außerfern.
Was das Karten- und Datenmaterial des "BMLuK" verrät, deckt sich mit dem Wissensstand der hiesigen Experten und auch der Blick in alte Chroniken verrät viel über vorhandene Gefahrenstellen. "Viele Siedlungsflächen im Bezirk Reutte liegen in der gelben Zone, einige Häuser sogar in der roten", erklärt Ihrenberger.
Fortlaufend wird daher Geld für Verbauungsmaßnahmen ausgegeben. Allein im Bereich der Wildbachverbauung sind es jährlich rund 2,5 Millionen Euro, die im Bezirk Reutte investiert werden.
Neue Aufgabenstellung
Die Aufgabenstellung hat sich allerdings geändert: "Heute geht es nicht mehr darum, an irgendeinem Bach eine Erstverbauung vorzunehmen, vielmehr werden bestehende Verbauungen saniert, erweitert oder ergänzt", verrät der Leiter der WLV Außerfern.
Großprojekt in Holzgau
Die Arbeit geht dabei nicht aus. In Holzgau steht man kurz vor Fertigstellung der Baumaßnahmen entlang des Höhenbachs. Hier wurden unterschiedliche Maßnahmen gesetzt, um den Durchfluss zu erhöhen, auch der Einbau eines Wildholzrechens oberhalb der Gemeinde ist von zentraler Bedeutung. Jetzt biegt man mit den Baumaßnahmen in die Zielgerade ein.
Die Bauarbeiten am Höhenbach in Holzgau biegen in die Zielgerade ein.
In Schattwald ist man dabei, den Wieselerbach noch besser zu bändigen. Bereits 1890 wurden hier erste Verbauungen durchgeführt. Die sind längst verschwunden, die ältesten Bauwerke zum Schutz vor Hochwasser stammen aus den 1930er-Jahren. Der Sanierungsbedarf war groß, viel Geld ist in den vergangenen Jahren daher in Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen geflossen. Bis alles fertiggestellt ist, werden noch weitere zwei Jahre vergehen.
Viel ist bereits in Schattwald passiert, bis alle Maßnahmen am Wieselerbach erledigt sind, dauert es aber noch einige Zeit-
Ein weiteres Großprojekt wird gerade in Angriff genommen: die Verbauungen entlang des Logbachs in Grän, im Bereich des Füssener Jöchle, werden massiv verbessert. Vier Millionen Euro werden in den kommenden Jahren verbaut.
Zur Sache
Nesselwängle steht unter Dauerbeobachtung
Bei Starkregen führen die Bäche in Nesselwängle viel Wasser, die Verbauungen müssen regelmäßig instand gehalten werden.
In der Nachbargemeinde Nesselwängle ist es hinsichtlich großer Verbauungsprojekte derzeit ruhig. Hier wurde in der Vergangenheit viel investiert. Es war viel Geld, das in die Gemeinde geflossen ist, und das aus gutem Grund: Nesselwängle gilt als die "wildbachreichste Gemeinde" - nicht nur im Bezirk bzw. im Land: diesen "Titel" trägt Nesselwängle bundesweit.
"Wir kennen es nicht anders",
sagt Bürgermeister Hubert Mark. Er weiß die vielen Maßnahmen, welche zum Schutz der Bevölkerung und der ganzen Infrastruktur gesetzt wurden, sehr zu schätzen. "Die Wildbach- und Lawinenverbauung hat gut gearbeitet und sie hat die Verbauungen wirklich gut im Auge", zollt er den Experten der hiesigen Dienststelle Respekt.
Ebenso der örtlichen Feuerwehr. "Wenn extreme Niederschläge angekündigt sind, sind alle hellwach", erzählt Mark, der selbst bei der Feuerwehr aktiv ist.
Gute Dienste erbringt dabei eine neue Niederschlagsmessanlage auf der Krinnenalpe. Die wurde auf Drängen des Lawinenwarndienstes errichtet. Gemessen werden aber nicht nur Neuschneemengen, sondern auch Niederschlag in Form von Regen. Es sind wichtige Daten für die Gemeinde, wenn es um die Einschätzung der Gefahrenlage im Umfeld von Starkregenereignissen geht, erklärt Mark.
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