Wendelin Prantl hat riesen Spaß an der "Steierischen"

 Behindert ist, wer behindert wird: Wendelin Prantl lebt seine Liebe zur Musik. | Foto: Harmonikawelt Michlbauer
  • Behindert ist, wer behindert wird: Wendelin Prantl lebt seine Liebe zur Musik.
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Musik zu machen ist keine Frage von Behinderung, beweisen ein Mann aus Forchach und seine Lehrerin

REUTTE „Die Ursprung-Buam mag i gern!“, erklärt Wendelin Prantl. Als er vor drei Jahren in der Lebenshilfe diesen Wunsch äußerte, die „Steirische“ zu spielen, begleitete man ihn in die Harmonikawelt Michlbauer und fand offene Türen. „Seit er regelmäßig den Unterricht besucht, hat er sein Spiel sehr verbessert“, erklärt Marie-Luise Witting von der Harmonikawelt. Mit Klatschen und farbigen Noten erarbeiten die beiden schrittweise neue Melodien, die Wendelin Prantl auch vor Kolleginnen und Kollegen zum Besten gibt.

Inzwischen gelingt es ihm, die Bewegungen des Balges und der Hände so zu koordinieren, dass das gewünschte Ergebnis herauskommt. Dabei beweist der 47-Jährige ein gutes Gefühl für Rhythmus und Musik, bestätigt die Lehrerin.
Auch daheim nimmt Wendelin Prantl oft die Ziehharmonika in die Hand. Er übt bekannte Melodien, erfindet neue oder versucht Lieder aus dem Radio zu begleiten. „Wendelin ist da ganz aktiv und will selber dazulernen“, beobachtet auch seine Mutter. „Er hat Fleiß und ich bin froh, dass er da was hat, was ihn weiterbringt!“ Darum lobt sie ihn stets, wenn ihm eine Melodie gut von der Hand geht und bestärkt ihn beim Üben.

„Harmonische Musik berührt uns ganz tief drinnen“, bestätigt Heinrich Schedler. Der Geschäftsführer der Michlbauer Harmonikawelt will möglichst vielen Menschen die Freude an der Musik ermöglichen. „Ein Handicap, egal welcher Art, ist kein Hinderungsgrund, um sich aktiv mit Musizieren zu befassen." Das sieht auch Franz-Peter Witting, von der Lebenshilfe so: „Musikalität ist nicht im Zusammenhang mit Behinderung zu bewerten. Es zählt hier bei allen Menschen vor allem der Begeisterungsfaktor.“

Motivation und Konzentration hat Wendelin Prantl jedenfalls genug, beschreibt seine Lehrerin „Er freut sich wie alle Schüler, wenn ihm was gelingt und sagt oft: Die halbe Stund‘ ist schon wieder viel zu schnell vorbei!“

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