Tunneldebatte ist voll entbrannt

Felipe und Melmer | Foto: Grüne
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AUSSERFERN (rei). Mit seiner Aussage, dass das Land die Möglichkeiten zum Bau des Fernpass-Scheiteltunnels prüfen lässt, stieß Tirols Straßenbaureferent LHStv. Anton Steixner eine heftig geführte Debatte an.
Ein klares Nein kommt von den Grünen. „Klar ist, man muss die Sicherheit auf der B179 erhöhen. Wir begrüßen daher Baumaßnahmen, die diese unfallreiche Straße ungefährlicher machen. Ein Tunnel hingegen ist keine Entschärfung, sondern lediglich eine Verflachung, die zu einer zweiten Transitlawine durch Tirol führen wird“, sagt dazu die Umweltsprecherin der Grünen, LA Ingrid Felipe.
Auch Claudia Melmer von Anti-Transit-Oberland (ATO) sieht düstere Szenarien auf die Region zukommen, falls dieser Tunnel gebaut wird: „Kommt der Fernpasstunnel, kommt auch der Tschirganttunnel und eine weitere Nord-Süd-Transitroute wäre geschaffen. Das bisher geltende Fahrverbot für LKW von über 7,5 Tonnen ist dann nicht mehr aufrecht zu halten.“
Ein vehementer Gegner ist auch der Ehrwalder Abgeordnete Thomas Schnitzer (Bürgerklub). „Das Vergraben von Geldern in Millionenhöhe am Katzenberg geht munter weiter. Für die lärmgeplagten AnrainerInnen - ob in Wengle oder im Oberland in Obsteig und Tarrenz - wird nichts getan, außer wieder wie üblich im Fünf-Jahres-Rhythmus von Tunnelkonzepten, Planungen und Fantasien geredet“, wettert Schnitzer. Ihm würde mehr einleuchten, dass man in Lärmschutzbauten, eine bessere Einbindung von Bichlbach-Berwang, eine personelle Aufstockung bei der Polizei und weitere begleitende Maßnahmen investiert.
Völlig andere Töne dagegen von LA Fritz Dinkhauser (Bürgerforum). Er fordert dringend bauliche Maßnahmen entlang der B179 und begründet diese so: „Die Verlobung des Außerfern mit dem Allgäu wird langsam zur Ehe und die Verbindung mit dem Inntal geht immer mehr verloren. Das Außerfern als wichtiger Wirtschafts- und Lebensraum braucht endlich eine Gesamtlösung des Verkehrsproblems. Es braucht den Fernpass-Scheiteltunnel und den Tschirganttunnel.“ Eine Finanzierung sei aus den Einnahmen der Brennermaut möglich, da die Brennerautobahn schon längst abbezahlt sei.
„Es kann nicht sein, dass Milliarden aus Tirol abfließen, dass Milliarden in den widersinnigen Brenner Basistunnel fließen und Millionen in Verkehrsprojekte im Inntal, dass aber gleichzeitig das Außerfern ständig leer ausgeht“, erklärt LA Fritz Dinkhauser.

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