IV-Präsident Schretter: „Österreich muss zurück auf die Überholspur“

„Die Industrie ist der Nährboden des Wohlstandes und der Sozialleistungen. Gemeinsam mit anderen wertschöpfenden Branchen sorgt sie dafür, dass die ökonomische Basis für sozialstaatliche Überlegungen überhaupt erst da ist“, verweist Präsident Dr. Reinhard Schretter beim traditionellen Neujahrsempfang der Industriellenvereinigung Tirol auf eine herausragende unternehmerische Performance: „Europa und Österreich müssen weiter in den Industriesektor investieren. Wir entscheiden, ob wir dabei sind oder nicht. Österreichs Potenzial steckt in wenigen, aber standortsichernden Erfolgsfaktoren. In nachhaltigen Reformen.“ Es liege nun an der Bundesregierung, ihr Image 2015 durch gute Arbeit zu verbessern: „Die Arbeitslosenzahlen geben die Richtung vor. Eine Herkulesaufgabe angesichts der großen Brocken Überregulierung, Pensionsantrittsalter, Steuersystem oder Förderungen“, so Präsident Schretter.

Wie ein roter Faden zieht sich der Blick auf wichtige und neue Arbeitsfelder, Kompetenz durch Bildung, Forschung und Entwicklung, Digitalisierung und Wachstum durch das Neujahrsstatement des Tiroler Industriepräsidenten. Für ihn steht fest:

„Technologisierung und Industrialisierung sind nicht nur auf europäischer Ebene wichtige Ziele, sondern auch bei uns in Tirol, obwohl wir die angestrebte Industriequote von 20 Prozent sogar überschreiten. Ich spreche hier lieber von Weiter-Industrialisierung als von Re-Industrialisierung, denn wir fielen ja nie zurück. Gegenwärtig beschäftigt die Tiroler Industrie mehr als 41.000 Mitarbeiter und erzielt einen Produktionswert von mehr als 9 Mrd. Euro.“

Agieren statt reagieren
„Aktion ist zukunftsweisend. Als Industrie erwarten wir Beweglichkeit und Mut zur Veränderung. Investieren wir in wachstumsstärkende Bereiche: Bildung, Forschung, Innovation. Unser IV-Konzept FAIR-Steuern ist eines der wenigen durchgängigen Modelle einer Steuerreform. Es tritt ein für Steuerentlastung (mehr Netto vom Brutto) und damit für ein zentrales Anliegen der Beschäftigungspolitik: Eine Entlastung bei den Arbeitskosten“, so der Tiroler Industriepräsident. Die Gegenfinanzierung müsse durch Einsparungen der öffentlichen Hand erfolgen.

„Millionärssteuer“ verunsichert Investoren
„Österreichs Exporterfolge sind in hohem Maße Erfolge österreichischer Familienkonzerne mit globaler Ausstrahlung. Deren gibt es viele, auch in Tirol. Und diese sollen gegenüber börsenfinanzierten internationalen Aktiengesellschaften geschwächt werden? Das sind ideologiegetriebene Vorschläge, das ist gewiss nicht wirtschaftlicher Hausverstand. Neid war noch nie ein guter Ratgeber. Mir sind genügend Familienunternehmer bekannt, welche die vor einigen Jahren noch zu entrichtende Erbschaftssteuer fremdfinanzieren mussten“, gibt Präsident Schretter zu bedenken.

Blick auf neue Arbeitsfelder richten
Tirol ist innerhalb Europas gut platziert, auch in seiner regionalen Dimension als Euregio. Der stabile Finanzkurs stellt Tirol ein besonderes Zeugnis aus. Damit signalisiert die Tiroler Landesregierung, dass es ihr um die Zukunft geht. Konsolidierung, Spardisziplin, eine solide Ausgabenpolitik und Investitionseffizienz sind essenziell.

Der Blick auf wichtige und neue Arbeitsfelder ist entscheidend.

Einige Beispiele:

Leitbetriebe-Strategie: Der Bedeutung der Leitbetriebe für Export, Beschäftigung und Zulieferbetriebe ist durch deren weitere Stärkung Rechnung zu tragen;
Industrie 4.0: Tirols High-Tech-Fähigkeit ist gegeben, aber durch eine gezielte Technologie-und Bildungs-Offensive weiter zu stärken;
Die Vernetzung von F&E-Strukturen mit Fokus auf Humanressourcen – internationale Spitzenkräfte, Industriekarrieren – und Werkstofftechnologie sind standortstärkend und kontinuierlich zu intensivieren;
Campus Tirol: Eine lokale Dachmarke der Hochschullandschaft bei gleichzeitigem Wettbewerb unter Bildungsinstitutionen macht Sinn;
Die Bildungsdiskussion darf den Blick auf Talentförderung bei gleichzeitiger allgemeiner Persönlichkeitsentwicklung nicht verlieren;
Großprojekte als Arbeitsplatz- und Wachstumsmotoren: Infrastrukturmaßnahmen bei Verkehr und Energiegewinnung stärken die Wertschöpfung im Land.

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