Wirtschaft gewährte Aus- und Einblicke
Mautpläne sind der Wirtschaft ein Dorn im Auge

WK-Präsident Christoph Walser (Mitte) mit Wolfgang Winkler (lI9 und Christian Strigl (re). | Foto: Reichel
  • WK-Präsident Christoph Walser (Mitte) mit Wolfgang Winkler (lI9 und Christian Strigl (re).
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REUTTE (rei). Verkehr, Raumordnung, Tourismus - diese drei Themenbereich beschäftigen die  Wirtschaftskammer im Außerfern derzeit besonders.

Wirtschaftskammerpräsident Christoph Walser tourte durch das Land und machte auch in Reutte Station. Gemeinsam mit WK-Bezirksobmann Christian Strigl und WK-Leiter Wolfgang Winkler informierte er über jene Anliegen, die der Kammer besonders am Herzen liegen.

Dauerthema Verkehr

Das Thema Verkehr steht dabei, wenig überraschend, ganz oben auf der Liste. Walser versuchte in seiner Betrachtung den Fokus einmal vom Schwerverkehr weg und hin zum Personenverkehr zu lenken. "Wir reden immer nur über den LKW-Verkehr", stellte Walser, der selbst ein Transportunternehmen betreibt, fest.
Da ist ihm die angedachte Bemautung der Fernpassstrecke ein besonderer Dorn im Auge. 37 bis 40 Euro würde eine Fahrt pro LKW über den Fernpass voraussichtlich kosten. "Damit haben wir dann ein Problem!" Die Unternehmen müssten diese Kosten weitergeben und das treffe dann wieder die Bürger im Bezirk.
Dass umgekehrt alle Außerferner mit ihren privaten Autos weiterhin kostenlos fahren könnten - angedacht ist ein Modell wie für die Osttiroler über den Felbertauern - nimmt man zur Kenntnis, das ändere aber nichts daran, dass auf Fuhrunternehmer und in der Folge auf die Außerferner Bevölkerung, zusätzliche Belastungen zukommen würden.
Eine Ansicht, die auch WK-Leiter Wolfgang Winkler teilt: "Alle Zulieferer wären betroffen. Die Kosten zahlt am Ende der Bürger!"

Mehr Nach- als Vorteile

Insgesamt ortet Tirols Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Walser deutlich mehr Nachteile für den Bezirk Reutte, sollte die Maut tatsächlich eingeführt werden. Für den Bezirk Reutte, aber auch für den Rest Tirols, speziell für das Tiroler Oberland mit seinen großen Skizentren.
Hier sieht Walser generellen Diskussionsbedarf. Man müsse intensiver denn je darüber nachdenken, wie es mit dem Individualverkehr entlang der Fernpassstrecke weitergehen soll. Das sei für das Außerfern von Bedeutung, ebenso aber für die Bezirke Imst und Landeck: "Es braucht eine Lösung", forderte Walser von der Politik konkrete Schritte. Er hofft, dass der Fernpassscheiteltunnel und in weiterer Folge auch der Tschirganttunnel endlich gebaut werden.

Dass Walser Verbesserungen auf der wichtigen Nord/Süd-Verbindung entlang der B179 will, hängt mit dem Thema  Tourismus zusammen: Die Erweiterung der Skigebiete in den Seitentäler des Inntals seien ein großes Thema. "Es braucht klare Ansagen der hohen Politik", forderte Walser auch hier Entscheidungen, ob das Land für oder gegen weitere Maßnahmen ist, Stichwort Skiverbindung Ötztal/Pitztal.

Platz 56 in Österreich

WK-Bezirksobmann Christian Strigl richtete seine Betrachtung auf die Wirtschaftslage des Bezirks. Österreichweit wurden alle Regionen nach vorgegebenen Kriterien bewertet. Für das Außerfern kam da nur der 56 Platz heraus. "Wir wurden aber unter Wert geschlagen", ist sich Strigl sicher. Er versucht die positiven Punkte hervorzuheben.
Da ist ein (kleines) Plus bei der Bevölkerungszahl zu vermerken. Dann eine sehr hohe Wertschöpfung. Hier liegt der Bezirk Reutte mit einer Brutto-Wertschöpfung von 41.500 Euro pro Einwohner auf dem ausgezeichneten dritten Platz in Tirol (1. Innsbruck/47.600€; 2. Landeck/41.800€; Schlußlicht Lienz/29.100€).
Dann fällt die geringe Arbeitslosigkeit auf. Die lag zuletzt bei gerade einmal 1,88 Prozent, was einer Vollbeschäftigung gleichkommt. Was auf der einen Seite erfreulich ist, wirkt sich andererseits durch einen Mangel an Mitarbeitern, speziell im Facharbeiterbereich, aus. Hier arbeite man an Ideen, um dem gegenzusteuern.

Die Lehrwerkstatt Europas

Das tut man auf mehrfache Weise. 2020 wird eine IT-HTL im Bezirk in Betrieb gehen. Außerdem sollen alte Handwerksberufe, etwa jene des Maurers, wieder vermehrt ausgebildet werden. Ehrenberg biete sich hier als Betätgungsfeld für den Fachbereich "Natursteinmaurer, ideal an. "Das Außerfern soll die Lehrwerkstatt in Europa werden", kündigte Strigl an. Dafür brauche es eine Öffnung des Arbeitsmarktes. Junge Spanier hat man ganz besonders im Auge. Sie sollen hier bei uns in unterschiedlichsten Berufen ausgebildet werden und danach, im Idealfall, auch hier in der Region bleiben.

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