Ukraine-Hilfe vor Ort
Andreas Hattinger im Hilfseinsatz in Uschgorod

- Bezirksrettungskommandant Andreas Hattinger war vier Wochen lang für das Rote Kreuz im Oblast Transkarpatien im Einsatz. Dort gilt es, dabei zu helfen, die enormen Massen an Flüchtlingen zu bewältigen.
- Foto: IFRC/Marko Kokic
- hochgeladen von Silvia Wagnermaier
Vier Wochen war Andreas Hattinger, der Rettungskommandant des Bezirkes Ried im Hilfseinsatz im ukrainischen Uschgorod: Ein Viertel der Menschen dort sind Kriegsflüchtlinge.
USCHGOROD, RIED. Im ukrainischen Oblast Transkarpatien gibt es aktuell keine Kriegshandlungen, berichtet Bezirksrettungskommandant Hattinger von seinem vierwöchigen Einsatz. Allerdings kommen dort derzeit 400.000 Flüchtlinge auf 1,2 Millionen Einwohner.
Massen bringen Überlastung
"Diese hohe Anzahl zusätzlicher Menschen belastet natürlich die Systeme", erklärt der Krisenhelfer. Dabei gehe es nicht nur um die Unterbringung, sondern auch um medizinische Betreuung, Krankenhäuser. Das Österreichische Rote Kreuz unterstützt das RK von Transkarpatien. "Wir haben seit 2014 mobile Gesundheitsstationen im Osten der Ukraine", schildert Hattinger. Solche Einrichtungen soll es jetzt im Westen auch geben: "Uschgorod wird der Hauptstützpunkt für Hilfe aus Österreich werden." Was den bestens trainierten Helfer bei seinem 15. Einsatz in einem Krisengebiet am meisten faszinierte, ist die riesige Solidarität der Ukrainer. "Sie versuchen neben dem Krieg ein normales Leben zu leben", erzählt Hattinger. Während er bei Luftschutzalarmen – die es natürlich während seines Einsatzes auch gab – für einige Stunden Schutz in Kellern suchte, blieben die Ukrainer unbeeindruckt. Ob es eine vergleichbar große Solidarität auch hierzulande gäbe? Daran zweifelt der versierte RK-Krisenhelfer sehr stark.
"Eure Sorgen mecht' i habn"
Wenn die Flüchtlinge angsterfüllt von Hinterbliebenen im Osten berichten und erschütternde Bilder zeigten – darauf sei man trainiert, erklärt Hattinger. Dass man selbst als Helfer ja was tut, erleichtere den Umgang mit der Situation. Wenn er aus Krisengebieten zurück kommt, gilt: "Man kann das zuhause nicht erklären." Zurück im österreichischen Alltag denkt man sich ganz oft einfach nur: "Eure Sorgen möchte ich haben." Und: "Wie schön hab'n wir es hier."
Empfehlung: Zivilschutz
Die weltpolitischen Rückschritte in Richtung eines Kalten Kriegs lassen den Innviertler unbeeindruckt. Er empfiehlt denen, die jetzt plötzlich erschrocken sind: "ganz normalen Zivilschutz. Situationen durchdenken, um darauf vorbereitet sein zu können."
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