"In Ried muss man sich einfach wohlfühlen"

"Unsere volle Konzentration gilt den nächsten drei Spielen gegen Kufstein, Soligorsk und Admira. | Foto: Furtner
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BezirksRundschau: Sie waren rund ein Jahr als Co-Trainer von Josef Hickersberger bei Al Wahda in den Vereinigten Arabischen Emiraten tätig. Was hat Sie in dieser Zeit am meisten beeindruckt?
Fuchsbichler: Die Spiele gegen Al Wasl, die Mannschaft von Fußball-Legende Maradona. Ich bin quasi mit Maradona aufgewachsen. Da war es natürlich etwas ganz besonderes gegen dessen Mannschaft zu spielen.

Und wie hat die Zusammenarbeit mit Hickersberger funktioniert?
Es war faszinierend zu beobachten, wie er mit den Spielern, die von der Mentalität her nicht immer einfach zu handhaben sind, umgegangen ist. Unsere Zusammenarbeit war sehr gut. Ich habe, vor allem in der Trainingsgestaltung, viele Freiheiten gehabt.

Haben Sie im letzten Jahr den Österreichischen Fußball verfolgt?
Natürlich. Vor allem über das Internet und diverse Live-Streams. Auch innerhalb des Trainerteams (Josef Hickersberger, Klaus Lindenberger, Anm. d. Red.) haben wir sehr oft über die Liga in Österreich gesprochen und auch kleinere, interne Wetten auf die Spiele abgegeben. Von Ried haben auch Hickersberger und Lindenberger immer wieder mit Hochachtung gesprochen. Vor allem der Aufstieg in der Europa-League gegen Bröndby war faszinierend.

Von Abu Dhabi nach Ried - ein Kulturschock?
Nein, ganz im Gegenteil. Das Innviertel bietet mir genau das, wonach ich mich so gesehnt habe. Eine tolle Landschaft, bodenständige Leute und eine wunderschöne Stadt.

Das heißt, Sie haben sich bereits bestens eingelebt?
Natürlich. Wer sich in Ried nicht wohl fühlt, der muss sich selber hinterfragen.

Wie kam der Kontakt zur SV Ried zu Stande?
Ein Bekannter von mir hat zufällig mit Manager Stefan Reiter gesprochen und ihm gesagt, dass ich wieder nach Österreich zurückkommen werde. So hat alles angefangen. Nachdem mich Stefan Reiter kontaktiert hat, bin ich von Dubai nach Wien geflogen und habe mich dort vor dem Spiel gegen die Admira mit ihm getroffen. Wir hatten ein tolles Gespräch, bei dem ich von Anfang an ein gutes Gefühl hatte. Im Anschluss habe ich mir noch das Spiel angesehen, ehe ich am Abend wieder zurück nach Dubai geflogen bin. Kurz vor dem Cupfinale hat mich Stefan Reiter dann angerufen und gesagt "Willkommen in Ried". Da war für mich klar, dass ich in Ried unterschreiben werde.

Gab es auch noch andere Angebote?
Ja, von einem Regional- und Zweitligisten in Österreich und einem Verein in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Aber für mich war klar, dass ich das Angebot von Ried annehmen werde.

Ist es für Sie ein besonders großer Druck, in die großen Fußstapfen von Paul Gludovatz zu treten?
Nein, eher ein Ansporn. Ich ziehe vor dem, was Paul Gludovatz hier geleistet hat, absolut den Hut. Allerdings fängt jede Saison bei Null an. Besonders wichtig ist daher ein guter Start in die Saison. Wir müssen versuchen, die gute Vorbereitung mit in den Saisonauftakt zu nehmen.

Sie haben in einem Interview mit Laola1 gesagt, dass sie während Ihrer Zeit in Altach zu viel alleine machen mussten, Sie jetzt gewisse Dinge aber anders sehen. Wie beurteilen Sie ihr Arbeitsumfeld bei der SV Ried?
Altach und Ried: Das ist nicht vergleichbar. Ich war damals zusätzlich als Sportdirektor tätig und war für alles verantwortlich. Für den Präsident hat damals einzig und alleine der Bau der Tribüne Priorität gehabt. Das hat sich auch auf die Qualität der Mannschaft ausgewirkt, weil sich die finanzielle Gewichtung natürlich auch verlagert hat. Aber das ist lange vergessen. In Ried ist das Umfeld Top. Ich arbeite mit einem Top-Trainerteam zusammen. Auch die medizinische Abteilung arbeitet auf einem sehr hohen Niveau. Und mit Stefan Reiter hat Ried den perfekten Manager, der einfach zu 100 Prozent zu diesem Verein passt.

Wie beurteilen Sie den derzeitigen Kader? Wird es noch zu Transfers kommen?
Fußballerisch hat im Kader jeder das Potenzial Stammspieler zu werden. Es hat aber keiner einen Freibrief. Für mich gibt es nicht so etwas wie einen fixen 1-er Block. Wir werden von Spiel zu Spiel schauen und versuchen, die für das jeweilige Match richtige Elf auf das Feld zu schicken. Ob es noch zu Transfers kommen wird, ist nicht ausgeschlossen. Wir haben noch bis Ende August Zeit, um auf gewisse Dinge zu reagieren. Das lassen wir uns derzeit noch offen.

Wie steht es um die angeschlagenen Spieler wie Markus Hammerer, Ivan oder Gernot Trauner?
Markus Hammerer ist wieder ins Training eingestiegen, wird aber noch einige Zeit brauchen. Ivan hat das volle Trainingsprogramm mitgemacht. Clemens Walch hat noch einen leichten Trainingsrückstand, aber bei ihm fehlt nicht mehr viel. Bei Gernot Trauner wird es noch länger dauern, bis er einsatzfähig ist.

Haben Sie so etwas wie ein Saisonziel ausgegeben?
Das ist mir viel zu langfristig. Was jetzt zählt sind die Spiele gegen Soligorsk und der Bundesliga-Auftakt gegen die Admira. Die volle Konzentration gilt diesen zwei Spielen. Ich denke eher in "Blöcken". Es macht keinen Sinn, sich zum jetzigen Zeitpunkt bereits Saisonziel zu setzen.

Am Donnerstag geht es in der Europa-League Quali gegen Soligorsk. Wie groß ist die Vorfreude auf dieses Spiel?
Das wird sicher ein Erlebnis, zumal es mein erstes Europacup-Spiel als Trainer ist. Aber noch einmal: Die Spiele gegen Kufstein und Admira Wacker sind genauso wichtig. Wir müssen die Spannung in allen Begegnungen auf einem gleichen Level halten. Das wird entscheidend sein.

Mit welchem System wird die Mannschaft spielen?
Mir gefällt das 3-3-3-1 sehr gut. Dieses System bietet viele Möglichkeiten und mir gefallen die Abläufe gut. Aber das wichtigste ist, dass wir flexibel sind. Ich beschäftige mich extrem viel mit Taktik, die immer perfekt auf den Gegner abgestimmt sein muss. Davon und von der körperlichen Komponente, auf die wir extrem viel Wert legen, werden wir leben - das ist unser tägliches Brot!

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