Waldbewirtschaftung
Der Wald muss auf's Handy
Frühwarnsysteme und mehr Transparenz: Der Wald ist in der digitalen Welt angekommen.
WEILBACH. Das Thema Wald begleitet ihn schon sein ganzes Leben. Kein Wunder, denn Anton Streif junior ist der Sohn von Anton Streif – Förster, Waldbesitzer und Inhaber der Bergholz GmbH in Weilbach. In drei bis vier Jahren soll der 23-Jährige das Unternehmen von seinem Vater übernehmen.
Neben der Einsatzleitung draußen im Wald zeichnet Anton Streif jun. derzeit auch für das Marketing und die Digitalisierung verantwortlich. "Der Wald ist in der digitalen Welt angekommen. Man muss den Wald auf's Handy bringen. Junge Leute meinen oft, der Wald wächst von selbst. Aber man muss sich um ihn kümmern und ihn bewirtschaften, damit er Stürme, Trockenheit und mehr übertauchen kann", so Streif jun. Zu diesem Zweck arbeitet das Weilbacher Unternehmen mit einer finnischen Firma zusammen. Mittels Satellitentechnik und künstlicher Intelligenz wird ein Frühwarnsystem erstellt, das zeigt, welchem Baum oder welchem Wald es nicht gut geht. "Solche Frühwarnsysteme sind von großer Bedeutung. Denn wenn man optisch sieht, dass der Baum krank ist, ist es schon zu spät. Hat er braune Nadeln und die Rinde fällt ab, heißt das, der Baum ist tot", weiß der 23-Jährige. Das größte Problem im Innviertel sei der Borkenkäfer, der es auf den Hauptbrotbaum der Forstwirtschaft, die Fichte, abgesehen hat. "Waldbesitzer sollten deshalb im Sommer vor allem auf Harzperlen oder Bohrmehl achten. Sie können sich auch jederzeit mit uns ein Gespräch ausmachen", so Streif jun.
App für mehr Transparenz
Damit die Waldbesitzer darüber Bescheid wissen, was in ihrem Wald passiert, kommt eine App zum Einsatz: "Durch eine Push-Nachricht wird der Waldbesitzer darüber informiert, wann wir in seinem Wald arbeiten, wo wir zugange sind und was wir machen. Er erhält dadurch mehr Transparenz, was in seinem Wald vor sich geht", erklärt Streif jun. Um den Wald stabil und klimafit zu machen, empfiehlt der Experte, nicht nur auf die Fichte zu setzen, sondern diese mit Tanne, Douglasie und Lärche zu mischen. "Der Wald hat vier Funktionen: Die Nutzfunktion, die Schutzfunktion, die Erholungsfunktion und die Wohlfahrtsfunktion. Und diese gilt es zu erhalten und zu schützen. Aber ich kann beruhigen: Dem Wald in Österreich geht es gut. Und er wird jedes Jahr mehr."
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