Vom Winde verweht: Aus für Windpark Silventus

Fotomontage: Windpark Silventus | Foto: Energiewerkstatt Consulting GmbH
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Etwa acht Jahre hat er gedauert, der Kampf um den Windpark Silventus im Kobernaußerwald. Als Sieger gingen nun die Gegner hervor: Es wird keine 13 Windräder in Lohnsburg, Pöndorf und St. Johann geben.

LOHNSBURG (kat/tst). Eine Reduktion von 30 auf 13 Windräder. Ein Ausstieg der Gemeinde Lengau und der Einstieg Pöndorfs. Ein Antrag auf Flächenwidmung der Gemeinde Lohnsburg, die von der Raumordnungsbehörde des Landes allerdings versagt wurde. Letzter Stand der Dinge: Lohnsburg erhob Einspruch beim Verwaltungsgerichtshof. Soweit die Chronologie des Windparks
Silventus in aller Kürze zusammengefasst. Nun kam das endgültige Aus für das Projekt und zwar vom Betreiber selbst: Nach jahrelangen und für uns leider erfolglosen Bemühungen um die behördlichen Bewilligungen für den Windpark Silventus, müssen wir die Anträge leider zurückziehen. Hauptgrund ist, dass wir als kleiner, mittelständischer Betrieb die Kosten und das Risiko für das gesamte Genehmigungsverfahren nicht mehr tragen können, sagt Joachim Payr, Geschäftsführer der Energiewerkstatt Consulting GmbH. Ihn schmerzt der Rückzug aus dem Projekt vor allem, wenn er eine aktuelle Greenpeace-Studie betrachtet: Diese besagt, dass der oberösterreichische Atomstromanteil des Landesenergieversorgers bereits auf zehn Prozent gestiegen ist. Wir werden aber auf jeden Fall das Ziel zehn Prozent Windstrom für Oberösterreich bis 2020 mit aller Kraft weiterverfolgen. Dass dies erreichbar ist, haben bereits die Bundesländer Niederösterreich und Burgenland bewiesen, so Payr.

Auch Lohnsburgs Bürgermeister Max Mayer von der ÖVP sieht im gescheiterten Projekt einen Rückschlag für erneuerbare Energien: Die Gegner feiern einen Erfolg einen sehr zweifelhaften. Sie hätten lange Zeit gehabt, sich Alternativen zum Windpark zu überlegen. Bis jetzt liegt nichts auf meinem Tisch. Anna Ornetsmüller, vom BZÖ Lohnsburg freut sich, dass das Projekt nicht zustande kommt: Die ÖVP Lohnsburg hat die Gemeinde gespalten. Trotz der vielen Gegner wollte sie das Projekt durchdrücken. Ich bin zutiefst enttäuscht, dass der Bürgermeister das Land OÖ verklagt hat. Ein Dank an die 6000 Menschen, die gegen den Windpark unterschrieben haben.
Gerhard Berger, SPÖ-Bürgermeister der Gemeinde St. Johann am Walde, glaubt, dass durch die aktuelle Entwicklung eine Umsetzung des Munderfinger Windkraftprojekts wahrscheinlich sei. Ich war überrascht, dass die Energiewerkstatt jetzt aus dem Projekt ausgestiegen ist. Verständnis habe er für den Entschluss von Joachim Payr aber schon. Sollte es in Zukunft noch einmal zu Gesprächen kommen, sei er gesprächsbereit, so der Saiga Hanser Bürgermeister.

Die Gemeinde Munderfing könnte vom "Nein" für Silventus profitieren:
Martin Voggenberger sieht im Aus für Silventus eine große Chance. In Munderfing sollen schon bald fünf neue Windräder entstehen.
MUNDERFING (lenz/tst). Das Projekt Silventus war aussichtslos. Für Munderfing ist das natürlich positiv, weil so unser Projekt eher realisiert werden kann, so Munderfings Bürgermeister Martin Voggenberger. Die Genehmigungen für fünf Wind­räder wurden bereits vor längerem eingereicht.
Ein Widmungsverfahren für ein sechstes Windrad wurde ebenfalls bereits in die Wege geleitet.
Voggenberger: Da uns das Projekt Silventus jetzt nicht mehr blockiert, haben wir mehr Chancen auf eine Genehmigung. Im Gemeinderat wurde das Windkraftprojekt vor kurzem beschlossen. Wenn wir die Genehmigungen haben, dann soll das Projekt bis zum Ende des nächsten Jahres fertig sein, zeigt sich Voggenberger zuversichtlich. Die Bürger sollen die Möglichkeit haben, sich finanziell am Projekt zu beteiligen. Konkrete Finanzierungspläne sollen nach einem positiven Widmungsverfahren bekannt gegeben werden.

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