Autohaus Kneidinger: Die Töchter sind am Steuer

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BEZIRK. Kurt Kneidinger hat das Autohaus Kneidinger über viele Jahre erfolgreich auf- und ausgebaut. Neben dem Standort Rohrbach gibt es im Bezirk noch Lembach und Aigen-Schlägl. In Linz-Dornach wurde im Oktober ein neuer Schauraum eröffnet. Das war für ihn auch der richtige Zeitpunkt, die Leitung des Unternehmens an seine beiden Töchter Maria (34) und Anna (32) Kneidinger zu übergeben. Wir haben Anna zum Interview gebeten.

BezirksRundschau: 37 Jahre lang war Ihr Vater Kurt Kneidinger Geschäftsführer. Wie geht es mit dem Unternehmen unter neuer Führung weiter?
Kneidinger: Die Übergabe wurde gut geplant und über eine lange Zeit gemeinsam vollzogen. Den Grundstein dafür hat mein Vater mit der Trennung der Firma in Autobetriebe und Landtechnik-Betriebe mit den E-Werken 2010 gelegt. Wir haben viel gemeinsam überlegt und unsere Ziele definiert.

BezirksRundschau: Was sind die Ziele?

Wir wollen der beste und beliebteste Modellanbieter in Rohrbach, Urfahr-Umgebung und Linz sein. Unser Kundenservice zeichnet uns aus. Damit heben wir uns noch stärker von der Konkurrenz ab.

BezirksRundschau: Worauf setzen Sie verstärkt?
Kneidinger: Kundenservice und das Produkt selbst sind unsere Stärken. Wir haben mit VW und Audi tolle Marken, dessen sind wir uns bewusst. Aber auch auf dem Gebrauchtwagen-Markt können wir viele Kundenwünsche erfüllen. Der ausgebaute Standort in Linz öffnet uns das Tor zu den Kunden in der Stadt noch weiter.

BezirksRundschau: Wieviele Autos verkauft Kneidinger im Jahr?
Wir verkaufen etwa 150 Audi und 450 Volkswagen. Hinzu kommen noch 100 VW-Nutzfahrzeuge und 800 Gebrauchtwagen.

BezirksRundschau: Zwei Schwestern als Chefinnen: Wie sind da die Aufgaben verteilt?
Kneidinger: Maria leitet den Servicebereich und ist für Bau- und Gebäudethemen zuständig. Ich für den Vertrieb und die Finanzen. Organisiert sind wir allerdings so, dass alle beide für alle vier Standorte verantwortlich sind. An jedem Standort gibt es einen Vertriebsleiter sowie einen Serviceleiter. Mit denen sind wir in enger Verbindung.

BezirksRundschau: Wo haben Sie das Rüstzeug für die Führung eines Autohauses bekommen?
Kneidinger: Ich habe in Wien internationale Betriesbswirtschaft studiert. Nach dem Studium wollte ich in die große weite Welt. Was man Zuhause hat, erkennt man erst, wenn man weg ist. Kurt hat mich nie gedrängt, im Autohaus einzusteigen. Ich hatte immer alle Freiheiten. Irgendwann habe ich den Mut gefasst und bin den Schritt zurück gegangen. Ich habe mir das lange überlegt und es dauert auch eine Zeit, bis man im Betrieb seinen Platz findet. Da bin ich Kurt sehr dankbar, dass er uns da sehr entgegengekommen ist und er uns nie eingeengt hat. Seit dem Zeitpunkt, wo ich entschlossen habe, gemeinsam mit meiner Schwester die Firma zu übernehmen, gibt es nur eines: Volle Kraft voraus, volle Power geben!

BezirksRundschau: Zwei Frauen führen ein Autohaus: Gibt es hier geschlechtsspezifische Bedenken mit denen Sie konfrontiert sind?
Kneidinger: Ich finde es soll nicht Thema sein, dass eine Frau einen techniklastigen Sektor leitet. Ich mache mir darüber keinen Kopf, daher ist und war es bei uns im Unternehmen nie ein Thema.

BezirksRundschau: Wieviele Mitarbeiter sind Ihnen unterstellt?

Kneidinger: Wir haben aktuell 115 Mitarbeiter an den vier Standorten. Das ist auch die größte Aufgabe für uns als Chefinnen: Auf die Mitarbeiter zu schauen. Im Endeffekt funktioniert ein Unternehmen nur, wenn in der Mannschaft alle das gleiche Ziel haben. Der tollste Chef kann nichts bewirken, wenn er die Mitarbeiter nicht wertschätzt und sie motivieren kann.

BezirksRundschau: Durch den Abgasskandal ist VW ständig in den Schlagzeilen. Was sagen Sie dazu und wie wollen Sie die Krise meistern?

Kneidinger: Das wird eine große Herausforderung, keiner weiß, was genau auf uns zukommen wird und wie das Ganze ausgeht. Wir hoffen auf die Loyalität unserer Kunden zur Marke. Durch persönlichen Service und Kundebetreuung – wie wir das schon jahrelang machen – möchten wir die Kunden bei uns im Autohaus halten und ihr Vertrauen in uns auch für die Zukunft stärken.

BezirksRundschau: Welches Auto fahren Sie selbst?
Kneidinger: Ich habe den großen Vorteil, ständig ein anderes Auto testen zu können. Seit ich Mutter bin, muss es aber immer ein Kombi sein (lacht).

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