Pop
Musik mit Ecken und Kanten
Anne Eck gründete das erste österreichische Record-Label nur für Frauen und präsentiert bald ihr neues Album.
WIEN/RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS. "Momentan passiert viel behind the scenes", meint die Rudolfsheimer Sängerin Anne Eck, die derzeit mit voller Power an ihren zwölf Songs des zweiten Albums arbeitet. Stichwort Power: Als Gründerin eines all-female-Labels namens Silvertree Records macht sich Anne Eck für Frauen im Musikbiz stark. Wie kam's dazu? "2018 habe ich das Label gegründet und mir gedacht, warum nicht auch anderen Künstlerinnen eine Plattform bieten, die ihnen dabei hilft, ihre Musik sichtbar zu machen." Ihrer Meinung nach werden talentierte österreichische Musikerinnen von Booking-Agenturen, Radiostationen und Veranstaltern zu wenig wahrgenommen und gefördert. "Ich bin einfach mit dem Flow gegangen und habe die Pforten meines Labels geöffnet. Ich musste nicht lange suchen. Die Künstlerinnen sind auf mich zugekommen und wollten ein Teil von Silvertree sein."
Dabei macht sie klar: "Es ist nicht nur ein Label, sondern eine Plattform, ein Open House für gegenseitige Bestärkung, künstlerische Freiheit und die eigene Entwicklung." Genremäßig gibt es fast keine Beschränkung. "Ich wähle vor allem Künstlerinnen aus, die zum Label passen, musikalisch und persönlich. Mit Heavy Metal und Punk kann ich leider nur wenig anfangen." Mittlerweile stehen sieben Musikerinnen unter ihrer Obhut.
Eine neue Anne
Was von Anne Eck im Jahr 2022 Neues auf den Markt kommt: Ihr Album "TH12", über das sie noch nicht so viel preisgeben kann. "Ich bin noch mitten im Entstehungsprozess. Eines kann ich allerdings verraten, es wird komplett anders klingen als mein erstes Album, da ich mich künstlerisch als auch stimmlich weiterentwickelt habe. Es ist deutschsprachige Popmusik mit Ecken und Kanten." Um es mit ihren Worten zu beschreiben: "Es hat eine Häutung stattgefunden. Eine andere Anne kommt heraus, als sie hineingegangen ist." Man darf also gespannt sein. Ihre neuen Songs wird sie am 26. August zum Besten geben, denn da ist sie mit dem Donauinselfest-Tourbus unterwegs. Gespielt wird jeweils um 18.30 und 20.30 Uhr. Wo, erfährt man erst eine Woche davor auf der Webseite donauinselfest.at. Was sie sich für die österreichische Kulturbranche wünscht: "Mehr Offenheit und dass 40 Prozent der österreichischen Acts im Radio gespielt werden."
Menschen würden laut Eck auf medialem Weg besser erreicht werden, auf Konzerte kommen, Merchandise und CDs erwerben. Die Künstlerinnen und Künstler wiederum können diese Einnahmen in ihre Produktionen investieren und für mehr Qualität sorgen. "Indem man heimische Künstler nicht anerkennt und im Radio spielt, schadet man nicht nur dem eigenen Land, sondern der gesamten Musik- und Kulturbranche. Keine Band oder Label kann sie retten. Das ist eine reine politische Angelegenheit."
Mehr Infos unter anneeck.com sowie silvertreerecords.com.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.