Blick hinter die Kulissen
Die Pankahyttn hat alles für alle
Die Pankahyttn ist ein erkämpftes und selbst-organisiertes Wohn- und Sozialprojekt von, mit und für Punks.
WIEN/RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS. "Genug vom Bitt´n. Her die Hyttn!": Am 15. Dezember 2007 war es soweit, Wiener Punks zogen in ein leerstehendes Haus in der Johnstraße 45 ein. Die Pankahyttn war geboren: ein selbstorganisiertes, unkommerzielles Wohn-, Kultur- und Sozialprojekt für Punks. Mit dem Hausbesitzer, dem Fonds soziales Wien (FSW), einigte man sich über die zukünftige Zusammenarbeit. Am 24. Juli 2009 wurden die Verträge unterzeichnet. Vom Verein Pankahyttn wurde ein unbefristeter Hauptmietvertrag auf Betriebskostenbasis gefordert. Etwaige Überschüsse werden für die Instandhaltung der Räume genutzt.
Klassenlose Gesellschaft
Die Hausfassade dient als Fläche für politische Statements und wird je nach Anlass mit aussagekräftigen Transparenten "geschmückt". Das Gebäude an sich bietet alles, was man zum Leben braucht. Es gibt 18 Wohnungen mit Bad, Klo, Küche, WC und einen Gemeinschaftsraum, in dem auch Veranstaltungen stattfinden. Einmal in der Woche wird ein Meeting abgehalten, an dem alle Bewohnerinnen und Bewohner teilnehmen und Agenden besprechen. Die Lebensphilosophie der Punks wurde nun in einem Buch mit dem Titel "Die klassenlose postkapitalistische Gesellschaft" zusammengefasst. Dieses Handbuch ist kostenlos unter pankahyttn.at erhältlich.
"Wir wollen selbst über unser Leben bestimmen und lehnen den Massenkonsum sowie die kapitalistische Wirtschaftsweise ab", erklärt Georgi, einer der Punks, der von Anfang an in der Hyttn lebt. "Wir wollen uns nicht von den Reichen ausbeuten und verwerten lassen. Mit diesen Ansichten sind wir nicht isoliert, sondern Teil einer weltweiten Bewegung. Das eigene Leben in die Hand zu nehmen ist der erste Schritt zur Überwindung des Kapitalismus."
Die Punks wollen die Gesellschaft verändern. "Daher treten wir für die radikale Verbesserung der Lebensbedingungen aller ein und arbeiten für das Ende der herrschenden Verhältnisse", fügt Paula hinzu, eine junge Frau, die in der Johnstraße 45 ebenso ihre Heimat gefunden hat: "Wir wenden uns gegen das bestehende System und wehren uns gegen alle Formen von Unterdrückung. Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit, dass alle Menschen gleichen Zugang zu Produktionsmitteln und Produkten haben müssen. Wir sind für mietfreies Wohnen für alle."
Zur Sache:
Mehr Infos zur Geschichte der Pankahyttn unter pankahyttn.at
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