Johannes Capistranus
Johannes Capistranus (* 24. Juni 1386 in Capistrano in der italienischen Provinz L’Aquila; † 23. Oktober 1456 in Ilok bei Vukovar, Kroatien), eigentlich Giovanni da Capistrano, auch Johannes Kapistran, Johannes von Capistran oder Ivan Kapistranski, war ein in seiner Zeit weithin berühmter Wanderprediger, Heerführer, Inquisitor und Veranstalter von Mordaktionen gegen Menschen jüdischen Glaubens. Er wurde 1690 von der Römisch-katholischen Kirche heiliggesprochen und wird auch heute noch für heilig gehalten, obwohl seine Morde an Juden bekannt sind. Capistranus gilt als Schutzpatron der Rechtsanwälte und Militärseelsorger.
1453 kam es zu einem Pogrom in Breslau. Ein Bauer aus Langewiese bei Oels hatte Juden der Hostienschändung beschuldigt. Die Ältesten der Juden hätten sich Hostien angeeignet, sie mit Stöcken ausgepeitscht und damit entweiht. Capistrano wurde vom König mit der Untersuchung beauftragt. Daraufhin wurden am 2. Mai 1453 alle 318 Juden in Breslau und Umgebung in Breslau inhaftiert und Geständnisse mit Folter erpresst. Capestrano ließ 41 Juden auf dem Scheiterhaufen verbrennen und die übrigen aus der Stadt ausweisen. Das Vermögen der Juden wurde eingezogen, was nach Darstellung des Historikers Willy Cohn der eigentliche Grund für den Pogrom war. Denn Cohn fand in dem Archiv allein elf Hefte mit Schuldbriefen, die den Juden gehört hatten. Es gab auch große Inventare der anderen Gegenstände, die die Juden besessen hatten. 1455 bekam die Stadt Breslau von König Ladislaus Postumus das verbriefte Privileg Juden auf „ewige Zeiten“ den Zutritt zur Stadt Breslau verbieten zu dürfen. Allerdings blieb dieses Verbot nach Cohn und anderen Historikern nicht allzulange in Kraft, weil Juden vor allem für den Handel mit Polen gebraucht wurden.
(Quelle: wikipedia)
Ein zwiespältiger "Heiliger" also, der da am Stephansdom hinter der Apsis nordseitig verewigt ist. Vielleicht habe ich ihn auch deshalb mit einem dunklen Flor eingerahmt ...
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