Märzstraße
Kunst und Kulinarik im Restaurant M77
Abseits von abgetrampelten Wegen kommen Feinschmecker in der Märzstraße 77 auf ihre Kosten.
RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS. Zeitloses Ambiente und international ausgerichtete, hochwertige Küche erwarten die Gäste des "M77" in der namensgebenden Märzstraße 77. Seit drei Jahren kocht hier Wolfgang Braun. Reh mit Trüffel und Parmesan oder Wolfsbarsch mit Puy-Linsen stehen auf der Speisekarte.
Ursprünglich hatte der gelernte Koch die Idee, in Wien ein noch weitgehend unbekanntes Restaurantkonzept umzusetzen: die Tafelrunde. Dabei wird den Gästen auf einer offenen Tafel ein mehrgängiges Menü serviert. "Die Gäste kennen einander nicht. Sie bringen lediglich die gemeinsame Freude an gutem Essen mit", erklärt Braun.
Konzept neu aufgestellt
Das Konzept wurde allerdings von den Wienern nicht so gut wie erhofft angenommen. Bis zu seiner Neuaufstellung war das "M77" auch noch eine One-Man-Show und Wolfgang Braun Gastgeber, Kellner und Koch zugleich. Heute werden Tafelrunden nur noch im Bedarfsfall bei Privatveranstaltungen abgehalten. Seit einem Jahr folgt das Restaurant einem klassischen Konzept.
Der 37-Jährige bedauert diesen Schritt zwar, sieht sich als Gastronom aber privat wie geschäftlich dazu verpflichtet, sich an den Interessen und Vorlieben der Kundschaft zu orientieren. Obwohl er seine Stadt liebt, meint er: "Die Bereitschaft und die Offenheit, sich mit unbekannten Menschen an einen Tisch zu setzen, scheinen in Wien noch etwas Zeit zu brauchen."
Interesse am Kochen
Braun hat schon früh zu seiner Begeisterung fürs Kochen gefunden, als er seinen Großeltern in der Küche zur Hand ging. Seine Kochlehre absolvierte er im Hotel Intercontinental. Arbeitserfahrungen sammelte Braun unter anderem in dem französischen Restaurant Le Salzgries im 1. Bezirk und auf russischen Eisbrecher-Schiffsexpeditionen zum Nord- und Südpol. "Wenn den Gästen die Karibik-Kreuzfahrt nicht mehr reicht, werden die Urlaubsziele immer ungewöhnlicher", kommentiert Braun nicht ohne Ironie.
Was sich nicht geändert hat, ist das Konzept der offenen Küche. Den bis zu 18 Gästen ist es im "M77" den gesamten Abend über möglich, dem Koch bei der Arbeit zuzusehen. "Manche Gäste kommen auf mich zu und stellen Fragen zur Zubereitung oder zu den Zutaten. Das hebt die räumliche Barriere zwischen der Küche und dem Gastraum auf", meint Braun.
Alle zwei bis drei Wochen wird das Menü gewechselt. Und an den Wänden können Gäste immer wieder neue Kunstwerke bewundern. Wer jetzt Lust bekommen hat, vorbeizuschauen, muss sich noch bis 7. Jänner gedulden. Weitere Infos gibt’s im Internet auf www.m77.at
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