Vortrag in der VHS 15
Weihnachtliche Großkampftage am Meiselmarkt stehen bevor
Durch die Corona-Pandemie ist auch das Marktgeschehen fundamental betroffen. Dabei stünde nun für viele Stände am Meiselmarkt das Hauptgeschäft an.
RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS. Der Lockdown ist auch in Wiens einziger Markthalle allgegenwärtig. Dabei steht der Jahreshöhepunkt kurz bevor. Weihnachten und Neujahr in west- und ostkirchlicher Form halten den Markt traditionell auf Trab.
Gelten andere Märkte mittlerweile als hippe oder schicke Gastromeilen, geht es am Meiselmarkt traditioneller zu. Hier trifft Kebap auf Leberkässemmel und das Spanferkel befindet sich unweit von halal-geschlachtetem Lamm. Die Bedeutung des Marktes aus historischer Perspektive und in der aktuellen Situation mit den Corona-Maßnahmen beleuchtet Thomas Reithmayer in einem Online-Vortrag der VHS Rudolfsheim-Fünfhaus.
"Aufgrund der aktuellen Maßnahmen mussten auch am Meiselmarkt Beisln, Blumen- und Textilstände, sowie der Elektronik- und der Baumarkt schließen", so Reithmayer. Im restlichen Teil des Marktes gehe aber der Verkauf ungehindert weiter. Mitarbeiter des Marktamts kontrollieren Maskenpflicht und Anzahl der Anwesenden. "Unter der Woche ist der Andrang meist überschaubar aber am Samstag, am wöchentlichen Großkampftag, können die Kapazitäten an ihre Grenzen geraten", erklärt der Meiselmarkt-Experte. Die langen Schlangen vor den Eingängen im Frühjahr hätten das deutlich gezeigt. Momentan sei es ruhig, die Frequenz zwar nicht im Keller, aber das Gewusel in den Gängen halte sich in durchaus unüblichen Grenzen.
Die Großkampftage kommen erst noch
Im Dezember mehren sich jedoch die Großkampftage. "Es beginnt am 19. Dezember, dem orthodoxen Nikolaustag, für viele serbische Familien der Familienheilige. Vor Weihnachten stapeln sich dann die vorbestellten Fische in der Halle", erklärt Reithmayer. Zu Silvester gehe der Reigen munter weiter, um am 7. Jänner einem zweiten Höhepunkt zuzusteuern. Am orthodoxen Weihnachtstag werden die Fische von fertig gegrillten Spanferkeln abgelöst. "Erst eine Woche später, wenn auch das orthodoxe Neujahrsfest absolviert ist, kehrt wieder Ruhe ein." An kaum einem anderen Ort der Stadt werde der Jahreswechsel derart ursprünglich zelebriert.
Mehr zu Geschichte und Gegenwart des Meiselmarkts erfährt man im Online-Vortrag „Der Meiselmarkt. Zwischen Lockdown und doppeltem Weihnachtsfest“ am 30.11. ab 19.30 Uhr. Infos und Anmeldung: www.vhs.at/rudolfsheim
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