Aug' in Aug' mit dem Publikum

- Am 4. und 5. Oktober tritt Alexander Wenglers "Nobulus" in der Großen Universitätsaula in Salzburg auf. Dann geht es auf Tournee nach England.
- hochgeladen von Stefanie Schenker
SALZBURG (sts). Sechs Jahre lang hat Alexander Wengler (29) an seinem Traum gearbeitet, jetzt geht er in Erfüllung. Mit seiner Tanzshow "Out of the Dark" und dank der Kunsthilfe Salzburg geht der Salzburger auf England-Tournee. Das Tanzen liegt ihm im Blut: Als Kind machte er Michael Jackson nach, mit 14 kam er zum Breakdance und probierte dann weitere urbane Tanzrichtungen aus, wie Robodance, Locking oder Soul Dance. "Daraus habe ich dann über Jahre meinen eigenen Stil kreiert", erzählt der Salzburger. Etwa ein Drittel der Musik zu seiner Show hat er übrigens auch selbst komponiert. "Es hat mir zu lange gedauert, im Internet etwas zu finden, das zu den Tanzbewegungen passt. Da habe ich dann angefangen, selber die passende Musik zu komponieren, ich kann ein bisschen Gitarre spielen und so habe ich mir die Töne eben zusammengestellt."
Ursprünglich wollte Alexander Wengler eigentlich Quantenphysiker werden. Der HTL-Absolvent ist Maschinenbauingenieur und wollte sein Talent für Mathematik bei einem Physikstudium nutzen. "Und dann habe ich mich ganz spontan entschieden, einmal in meinem Leben etwas Kreatives zu machen", erzählt der nunmehrige Tänzer und Showproduzent. Er habe ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und daher erst an Architektur gedacht – auch weil er stets ein guter Konstruktionszeichner gewesen sei – doch dann sei ihm ein Filmstudium noch interessanter erschienen. Dass er das nicht abgeschlossen hat, liegt in seiner Natur, denn: "Der Drang auf die Bühne war so groß. Als Student habe ich viel auf der Straße getanzt und da stehst du Auge in Auge mit dem Publikum. Und diese Kommunikation, diese Spannung hat mich fasziniert."
Jetzt, mit seiner Show, verbindet er das alles miteinander. "Ich habe da sehr viel von meinem Filmwissen einfließen lassen, das macht meine Show vielleicht auch so besonders. Es ist Tanztheater, aber es läuft ab wie ein Film, es ist quasi ein Live-Film aus Körpern."
Wenn Alexander Wengler dann mit seiner 10-köpfigen internationalen Tanztruppe "Nobulus" auf die Bühne kommt, verfliegt die Anspannung, die Gedanken daran, dass vielleicht etwas schiefgeht, die Technik nicht mitspielt. "Wenn der erste Ton kommt, lasse ich mich in die Geschichte fallen, dann baut sich die Spannung zum Publikum auf, das Stück 'lebt', manchmal perfekt, manchmal weniger perfekt, aber das ist eigentlich egal, weil dann nur noch der Moment zählt."
Bevor die Tour mit 23 Veranstaltungen in 13 englische Städte startet, gibt es die Show "Out of the Shadow" noch zwei Mal in Salzburg zu sehen: am 4. und 5. Oktober, jeweils um 20 Uhr in der Großen Universtitätsaula Salzburg. Tickets unter: www.oeticket.com, Tel.:01 96096.
Das Tanztheaterstück “Out of the Shadow” der Salzburger Künstlergruppe Nobulus begeisterte bis 2009 rund 100.000 Besucher in London, San Francisco, Frankreich, Deutschland und Österreich. Die geladene Weltpresse (von The Times über die Guardian bis zu der Spiegel) stellte die Einzigartigkeit und Dynamik von Alexander Wenglers Inszenierung heraus. Nach einer erfolgreichen Eroberung der „ehrwürdigen Hallen“ des Salzburger Festspielhauses im Jahr 2011, präsentiert die Gruppe nun mit internationaler Neubesetzung die neuesten Entwicklungen des Stücks.
„Out of the Shadow“ ist modernes, gesellschaftskritisches Tanztheater. Die BesucherInnen werden auf eine Reise mitgenommen, die bei der Entstehung des Universums beginnt und in der Gegenwart endet. Die Evolution der Menschheit wird in ihren unterschiedlichen Ausprägungen, Folgen und Dramatik packend, exemplarisch und emotional dargeboten. Das Stück bringt die Spannung zwischen Individuum und Gesellschaft auf die Bühne und zeigt die drohenden Folgen ihrer gegenwärtigen Entwicklung. Der impulsgebende Erzähler versucht durch seine Bemühungen das Gute im Menschen hervorzubringen und sich von den Schatten der menschlichen Existenz zu befreien, um so die Welt und die Menschen vor ihrem Untergang – sei es existentiell oder moralisch – zu bewahren.



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