Gekommen, um zu bleiben
Mit einem Sitzstreik kämpften Schüler des BORG Nonntal gegen die Abschiebung von Geworg.
SALZBURG (lg). "Ohne Geworg gehen wir nicht in die Schule" - in dicken Lettern prangte dieser Satz auf einem Plakat vor dem Eingang des BORG Nonntal. Ringsherum 400 Schüler, die mit einem Sitzstreik gegen die drohende Abschiebung ihres Mitschülers und Freundes Geworg protestierten. Der 17-jährige Armenier lebt bereits seit sechs Jahren in Salzburg, spricht perfekt Deutsch und ist auf dem besten Weg zur Matura. Die Mutter von Geworg sowie der jüngere Bruder Tigran sind bereits nach Armenien abgeschoben worden, nun droht Geworg und seinem Vater dasselbe Schicksal. "Es ist unverständlich, warum man einen Menschen aus dem Land wirft, der eine Bereicherung darstellt. Gegen diese Unmenschlichkeit wollen wir kämpfen", sagte die Schülervertreterin Hanna Mosler.
"Gibt mir neue Kraft"
Geworg selbst, der derzeit bei Bekannten wohnt, zeigte sich über soviel Solidarität gerührt: "Wenn man jeden Tag mit der Angst lebt, gibt mir das neue Hoffnung und Mut, wenn so viele Menschen hinter mir stehen", erzählte der 17-Jährige in perfektem Deutsch. Unterstützt wurde die Aktion auch von den Lehrpersonen und der Direktorin. "Ich bin stolz, Direktorin einer Schule zu sein, in der die Schüler über soviel Solidarität und Zivilcourage verfügen", meinte die Direktorin des BORG Nonntal, Ingrid Rathmair.
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