Mit Rasen gegen den Verkehr

- <b>Die kreativen Köpfe hinter dem Verein Fairkehr:</b> Lukas Uitz und Erik Schnaitl.
- Foto: BB
- hochgeladen von Andreas Farcher
Rasen statt Autos – das fairkehrte Fest stellte allen Unkenrufen zum Trotz die Welt auf den Kopf.
SALZBURG (af). "Ich glaube, man hat uns unterschätzt." Wie sonst hätte es möglich sein sollen, zwei Tage lang die Saint-Julien-Straße, damals immerhin Salzburgs Verkehrs-Hauptschlagader, zwei Tage lang für den gesamten Verkehr zu sperren und stattdessen einfach Rasen zu verlegen? "Wie gesagt, wir sind am Anfang sicherlich unterschätzt worden, aber was noch wichtiger war: Wir waren noch recht neu in Salzburg und konnten so mit einer gewissen Naivität auf die Leute zugehen, ganz frei von Vorurteilen", erzählt Erik Schnaitl vom Verein Fairkehr von den Anfängen des fairkehrten Festes. 2010 war es dann schließlich soweit; das erste fairkehrte Fest konnte stattfinden. Zwei Jahre später ist es für viele beinahe schon eine Institution – nur nicht für seine "Erfinder".
Handeln statt reden
Hinter dem Verein Fairkehr stehen die beiden gebürtigen Oberösterreicher Erik Schnaitl und Lukas Uitz. 2009 sorgten die beiden mit einer spektakulären Foto-Aktion erstmals für Aufsehen in Salzburg. "Wir wollten zeigen, wie viel Platz jeweils 60 Fußgänger, Radfahrer und Autos brauchen – und das mitten auf der Staatsbrücke", erzählt Uitz. Schon diese erste große Aktion unterstrich, worum es bei Fairkehr geht: "Wir müssen weg von dieser kopf-lastigen Diskussion, bei der ohnehin seit Jahren nichts mehr weitergeht, und das Thema Verkehr auf eine emotionalere Ebene verlagern, so dass auch jeder etwas damit anfangen kann", erklärt Schnaitl. "Unter Zahlen können sich die wenigsten etwas vorstellen. Wenn man aber einmal gesehen hat, wie viel mehr Platz das Auto braucht, dann wird man auch eher die Konsequenzen daraus ziehen." "Zum ersten Mal sind sich alle anderen sicherer, dass es ein nächstes fairkehrtes Fest geben wird, als wir", sinniert Lukas Uitz. Anfragen gibt es jedenfalls genug. "Wenn, dann wird es wieder etwas kleiner – schließlich soll nicht nur das Feiern im Mittelpunkt stehen, sondern auch die Botschaft."
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.