Pioniere für ethisches Wirtschaften
Immer mehr Unternehmen setzen mit ihrem Gemeinwohlbericht ein Zeichen für ethisches Wirtschaften.
SALZBURG (lg). Die Gemeinwohl-Region Salzburg wächst rasant: immer mehr Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen - vom Tourismus über den Handel bis zum Handwerk und Dienstleistungen - setzten mit ihren Gemeinwohl-Berichten ein Zeichen für ethisches Wirtschaften. Der Gemeinwohlökonomie liegt ein werteorientiertes Verhalten gegenüber Lieferanten, Geldgebern, Mitarbeitern und Kunden zugrunde. Auch Bettina Wiesinger, Geschäftsführerin des Hotels/der Villa Auersperg hat eine Gemeinwohl-Bilanz erstellt. "Für mich ist es ein zentrales Thema, so zu leben und zu wirtschaften, dass unser unternehmerisches Tun dem Gemeinwohl dient. So setze ich bei meinen Mitarbeitern auf einen partizipativen Führungsstil und eine Förderung der Talente meiner Mitarbeiter. Die Bezahlung der Mitarbeiter liegt auch höher als es im Kollektivvertrag vorgeschrieben ist", so Wiesinger.
Langlebige Produkte
Josef Scheinast von der Tischlerei "Die Wohnwerkstatt" in Salzburg verbindet in seinem Betrieb Handwerk mit Ökologie. "Ich will gute und langlebige Produkte schaffen, die dem entsprechen, was die Kunden brauchen. Das Erstellen einer Gemeinwohl-Bilanz war eigentlich nur mehr ein kleiner Schritt, unser gemeinwohlorientiertes Engagement auch verschriftlicht zu dokumentieren", betont Scheinast und fügt hinzu: "Manchmal gehe ich meinen Kunden mit meiner Ethik vielleicht auch auf die Nerven, wenn ich sie zu überzeugen versuche, dass Holz einfach das beste Material ist, das man verwenden kann."
Kooperation statt Konkurrenz
Für die Architektin Ursula Spannberger ist vor allem das Motto "Kooperation statt Konkurrenz" wesentlich für ihre Arbeit. "Ich verfolge auch eine ethische Kundenorientierung. Wenn ich beispielsweise ein Haus plane, ist es mir wichtig die Kunden miteinzubeziehen und die Bedürfnisse derer, die dann in dem Haus wohnen, zu befriedigen." Doch nicht nur in der Stadt, auch "Innergebirg" erfreut sich der Gedanke der Gemeinwohl-Ökonomie immer größerer Beliebtheit, wie die beiden Pinzgauer Unternehmer Andreas Moreau, Geschäftsführer von "Mode und Sport Moreau" in Kaprun, und Walter Gandler, Geschäftsführer von "Gandler Risk Management Versicherungsmakler" in Mittersill beweisen.
Eigenes Handeln hinterfragen
"Die Gemeinwohl-Bilanz hat uns einen Weg geöffnet, um unser Handeln auch im Umgang mit Ressourcen und Menschen zu hinterfragen. Man lernt,wie man aus der Natur Produkte herstellen kann, ohne der Natur zu schaden. Mit dem Tragen dieser Kleidungsstücke gibt man auch persönlich ein Statement ab, wofür man steht", erklärt Moreau. Gandler will mit der Gemeinwohl-Bilanz eine strukturierte Weiterentwicklung beginnen und gemeinwohlorientierte Verhaltensweisen sukzessive in unser Unternehmen zu integrieren."
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