Eine verführerische und verrückte Hexe
Tenor Franz Supper verkörpert in der Oper "Hänsel und Gretel" die Knusperhexe.
SALZBURG (lg). Die Geschichte von "Hänsel und Gretel" zählt zu den beliebtesten Opern weltweit und fasziniert seit der Uraufführung 1893 Groß und Klein gleichermaßen. In der imposanten Kulisse der Felsenreitschule inszeniert Johannes Reitmeier derzeit das Märchenspiel für die ganze Familie. Das Stadtblatt sprach mit Franz Supper, der in dem Stück in die Rolle der bösen Knusperhexe schlüpft.
Sie singen in dem Stück die böse Hexe. Wie haben Sie sich auf die Rolle vorbereitet?
FRANZ SUPPER: Ich habe die Hexe bereits in einer alten Inszenierung gesungen und wollte auch jetzt gern diese Rolle übernehmen. Es ist eine verrückte Hexe, die in High Heels auf die Bühne kommt, und auch mal mit der Maske eines Horror-Clowns. Sie kann ganz böse, aber auch sehr lieblich sein. Und verführerisch. Diese Vielschichtigkeit der Rolle finde ich genial.
Welche Bedeutung hat "das Böse" heute und in welcher Form tritt es auf?
FRANZ SUPPER: Dem alten Märchen zufolge lauerte die Gefahr im finsteren Wald. Heute kann man den Wald als Stadt-Dschungel sehen, wo in dunklen Gassen oft Gefahren lauern. Aber auch ein kaltes soziales Umfeld kann "das Böse" sein.
Worauf dürfen sich die Besucher von "Hänsel und Gretel" freuen?
FRANZ SUPPER: Auf ein tolles Stück in wunderschöner Kulisse. Die Hexe singt gruselig-absurde Lieder, auch bekannte volksliedhafte Melodien wie "Brüderchen, komm tanz' mit mir" oder "Ein Männlein steht im Walde" sind zu hören. Und auf ein spannendes Ende: Die Hexe verbrennt, aber sie kommt wieder.
Wie ist bei Ihnen die Leidenschaft für die Musik entstanden?
FRANZ SUPPER: Ich habe eigentlich Spengler gelernt, mit 23 Jahren bin ich dann von meinem Arzt animiert worden, mich stimmlich weiterzubilden. Das war der Beginn meiner musikalischen Karriere. Ich bin dann nach Wien auf die Musikhochschule gegangen. Mein erstes Stück am Salzburger Landestheater war die "Zauberflöte". Auch in Verona habe ich eine konzertante Oper gesungen und an der Mailänder Scala im "Rosenkavalier".
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