Bezirk Scheibbs: Traktorfahrer musste vor Gericht
23-Jähriger aus dem Bezirk wegen fahrlässiger Körperverletzung verurteilt
BEZIRK SCHEIBBS. Mit 1,28 Promille alkoholisiert fuhr ein 23-Jähriger aus dem Bezirk Scheibbs mit seinem Traktor von einer Feier nach Hause. Zwei Freunde begleiteten ihn auf der Erdschaufel des Zugfahrzeuges stehend. Bei der Kollision mit dem Pkw einer 41-Jährigen, die zu schnell unterwegs war, wurden sowohl die Freunde, als auch die Frau teils schwer verletzt.
Der Unfall, bei dem die beiden Freunde von der Erdschaufel geschleudert wurden, ereignete sich bei Dunkelheit am 17. Oktober 2014 auf der B25 bei Strohmarkt.
Angeklagter versuchte Schuld abzuwälzen
Am Landesgericht St. Pölten versuchte der Angeklagte die Hauptschuld seiner Unfallgegnerin in die Schuhe zu schieben. Richterin Doris Wais-Pfeffer schloss sich jedoch der Meinung der Staatsanwaltschaft an. Neben der Alkoholisierung habe der Beschuldigte den zwei Freunden auch das Mitfahren auf der Schaufel gestattet. Darüber hinaus hätten die beiden auch das einzig funktionstüchtige Licht am Heck des Fahrzeuges verdeckt.
Bedingte Freiheitsstrafe von neun Monaten
"Schuldig", bekannte sich die 41-Jährige und ergänzte: "Ich bin trotzdem sehr froh, dass nicht mehr passiert ist und wir alle da sitzen!"
Einer Geldbuße in der Höhe von 950 Euro stimmte die Frau zu.
Für Verteidiger Dietmar Gollonitsch war die Verschuldensfrage nicht restlos geklärt. Sowohl die Pkw-Lenkerin als auch die beiden Freunde hätten ihren Anteil daran, so der Anwalt. Der Forderung von Opfervertreterin Stephanie Gruber in Höhe von 2.000 Euro für die schwer verletzte Frau wurde von Wais-Pfeffer auf zwei Drittel des Schuldanteils des Traktorfahrers reduziert. Der ebenfalls schwer verletzte Freund erhält Schmerzensgeld in Höhe von 1.700 Euro. Darüber hinaus verurteilte die Richterin den Traktorfahrer zu einer bedingten Freiheitsstrafe von neun Monaten und einer Geldstrafe in Höhe von 2.520 Euro (nicht rechtskräftig).
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