Kriegsgefangene in Scheibbs

Kriegsgefangene Tataren im Lager Purgstall, in dem insgesamt 24.500 Mann auf 50 Hektar einquartiert wurden. | Foto: privat
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  • Kriegsgefangene Tataren im Lager Purgstall, in dem insgesamt 24.500 Mann auf 50 Hektar einquartiert wurden.
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PURGSTALL. Der historisch sehr versierte Purgstaller Franz Wiesenhofer hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit seinem Verein "Erlauftaler Bildungskreis" dafür zu sorgen, historisch interessantes Material aus dem Bezirk Scheibbs zu sammeln und mit Büchern und Ausstellungen die Menschen über die beiden Weltkriege aufzuklären.

Riesige Barackenstädte
"In unserem Bezirk gab es während des Ersten Weltkriegs drei große Lager, die dafür sorgen sollten, dass die Kriegsgefangenen sicher verwahrt wurden. Die Lager waren im Jahr 1915 errichtet worden. Das kleinste Lager befand sich in Mühling und umfasste eine Fläche von fünf Hektar. Dort wurden Offiziere untergebracht, und der junge Egon Schiele war dort als Schreiber tätig. In Wieselburg befand sich ein Lager für 57.000 Mann auf einer Fläche von 105 Hektar. In Purgstall waren 24.500 Gefangene auf 50 Hektar stationiert", erzählt Franz Wiesenhofer.

Russen und Italiener
"Nach der Errichtung der Kriegsgefangenenlager waren vorwiegend Russen dort einquartiert, später kamen noch viele Italiener dazu. Wenn diese gesundheitlich dazu in der Lage waren, mussten sie Zwangsarbeit leisten, vor allem in der Landwirtschaft bei Bauern im Umkreis, sie wurden aber auch beispielsweise zur Regulierung der Erlauf herangezogen. Man muss sich vorstellen, dass insgesamt ca. 85.000 Menschen in der Region stationiert waren, die natürlich auch die Wirtschaft ankurbelten", so der Purgstaller Historiker.

Die Angst vor Seuchen
Da in den Lagern so viele Menschen zusammengepfercht wurden, stieg die Gefahr stark an, dass sich Seuchen und Krankheiten auch über die Lagermauern hinaus ausbreiten konnten.
"Es mussten zahlreiche hygienische Maßnahmen getroffen werden, um die Seuchengefahr einzudämmen. Außerdem wurde eine Kläranlage an der Erlauf errichtet", so Wiesenhofer.

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