'Neophyten' wuchern im Bezirk Scheibbs
Neue Pflanzenarten wuchern in unserem Bezirk und verdrängen dabei teilweise einheimische Gewächse.
BEZIRK SCHEIBBS. Japanischer Staudenknöterich, indisches Springkraut oder Götterbaum. Viele eingeschleppte Pflanzenarten vermehren sich explosionsartig und verdrängen heimische Arten. Die Bezirksblätter haben sich im Bezirk Scheibbs umgesehen, wo diese Pflanzen wachsen.
Indisches Springkraut
"In den Wäldern ist vor allem das Indische Springkraut ein Thema. Es wuchert flächendeckend und nimmt den Sämlingen von Ahorn oder Tannen Licht weg, um weiter wachsen zu können. Man bekommt die Pflanze in den Griff, wenn sie vor der Blüte abgemäht wird. Das geschieht meist im Zuge der Aufforstung", so Johannes Haas, Forstberater der Bezirksbauernkammer Scheibbs.
Japanischer Staudenknöterich
Der Japanische Staudenknöterich wuchert entlang der Erlauf. Er vermehrt sich nicht nur rasant, sondern ist auch relativ mühsam in den Griff zu bekommen. Es braucht eine regelmäßige Mahd über mehrere Jahre hinweg, um den Wuchs einzudämmen. Hubert Rausch von der Naturkundlichen Gesellschaft Mostviertel erklärt: "Der Staudenknöterich ist eine Problempflanze, weil er ganze Uferböschungen besiedelt und dabei einheimische Pflanzen verdrängt. Durch sein starkes Wachstum entstehen Schäden an Bauwerken und Uferbefestigungen."
Götterbaum und Robinie
"Der aus Asien stammende Götterbaum hat zwar einen schönen Namen, aber er vermehrt sich stark, keimt in kleinsten Ritzen und Fugen und verursacht somit Bauschäden. Zudem wächst er dort, wo früher beispielsweise Eichen standen. Diesen wird dadurch die Lebensgrundlage entzogen", so Rausch. Mit der aus Nordamerika eingeschleppten Robinie verhalte es sich ganz ähnlich.
Aufklärung ist wichtig
Hubert Rausch plädiert für eine Sensibilisierung der Bevölkerung und der zuständigen Stellen für diese Thematik: "Vor allem Leute, die in der Land- und Forstwirtschaft arbeiten, sollten über diese 'invasiven Neophyten' Bescheid wissen, dann ist es auch möglich, die Bestände dieser Pflanzen vernünftig zu regulieren. Es geht hier nicht darum, die Bevölkerung in Panik zu versetzen, sondern sie umfassend aufzuklären."
Weitere Informationen zum Thema "Neophyten" gibt's <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://www.naturkundescheibbs.at/j/">hier</a>.
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