Bezirk Scheibbs
So schädigt Distance Learning die Kinderaugen
Die Scheibbser Kinderaugen-Expertin gibt zu bedenken: Distance Learning ist schlecht für die Sehkraft. Sie verrät auch, wie man dem entgegenwirken kann.
SCHEIBBS. "Viele Kinder berichten, dass sie oft sechs Stunden am Stück vor dem Computer sitzen müssen. Das wirkt sich leider auch auf die Sehkraft aus", sagt Angelika Sophie Faytl, Orthoptistin aus Scheibbs. Sie ist Spezialistin für die Augen der Kinder und Jugendlichen.
Diese sind zurzeit durch das Distance Learning besonders belastet.
Vermehrte Kurzsichtigkeit
"Die Wahrnehmung der eigenen Sehkraft wird dadurch komplett verfälscht. Zu Hause merken die Kinder nicht, dass sie schlechter sehen. Erst wenn sie wieder in der Schule sind, fällt es ihnen auf", gibt Faytl zu denken. Unter anderem die vermehrte Bildschirmzeit von Scheibbser Kindern fördert die Kurzsichtigkeit des Nachwuchses.
Neben generellen Nahtätigkeiten spielt aber natürlich auch die genetische Veranlagung eine Rolle. So oder so, es ist gut dem Ganzen entgegenzuwirken.
Richtige Gegenmaßnahmen
"Zwei Stunden am Tag sollte man im Tageslicht unterwegs sein. Außerdem ist es gut, größere Bildschirme zu verwenden und einen größeren Abstand dazu einzuhalten", rät die Scheibbser Expertin.
Pro Viertelstunde, 15 Minuten
Je älter man wird, desto mehr ist erlaubt. Das gilt nicht nur bei den Gesetzen und Rechten, sondern auch bei der täglichen Bildschirmzeit.
"Kinder mit vier bis sechs Jahren sollten nicht länger als eine halbe Stunde täglich am Computer sein. Bei Volksschulkindern ist es eine Stunde. Ab zehn Jahren sind zwei Stunden okay." – Angelika Sophie Faytl,
Der Grund für die Abstufung: "Je jünger die Kinder sind, desto größer ist der Einfluss auf das Auge." Deswegen sollte man, auch im Erwachsenenalter, regelmäßige Pausen machen. "Jede Viertelstunde eine Viertelstunde Pause wäre optimal."
Übungen, die nicht helfen
Manch einer kommt vielleicht auf die Idee, der Kurzsichtigkeit mit bekannten Augenübungen entgegenzuhalten. Stichwort: Daumen vor das Gesicht halten und abwechselnd mit dem linken und rechten Auge darauf fokussieren. Augenarzt Martin Lederhuber aus Scheibbs kann davon nur abraten.
"Diese Augenübungen bringen gar nichts. Auch nicht das Weglassen der Brille. Es verschlimmert die Situation eher, als dass es hilft", bestätigt der Experte.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.