Vogelmilbe ist im "Vormarsch"

- <b>Die Rote Vogelmilbe</b> unter dem Mikroskop – "nüchtern" sind die Tiere grau, erst wenn sie vollgesaugt sind, werden sie rot.
- Foto: Wikipedia
- hochgeladen von Roland Mayr
Die Rote Vogelmilbe breitet sich derzeit rasant aus und sorgt für großen Ärger bei Geflügelzüchtern.
BEZIRK SCHEIBBS. In vielen Gemeinden Niederösterreichs hört man immer öfter fröhliches Gegacker und kräftiges Krähen hinter den Gartenhecken. Private Hühnerhaltung liegt im Trend, immer mehr Menschen erfreuen sich am Frühstücksei aus eigener Haltung. Leider ist die Idylle derzeit oft getrübt.
Denn an sich gesunde Hühner weigern sich plötzlich, in die Ställe zu gehen, werden schwach, kratzen sich hektisch und sterben schließlich – Schuld daran ist die Rote Vogelmilbe.
Der Parasit ist weniger als einen Millimeter groß, sitzt in Ritzen der Ställe und fällt nachts über das Geflügel her. Tritt der Befall in Massen auf, führt das bis zum qualvollen Tod der Tiere.
Ansteckung durch Wildvögel
Übertragen wird die Vogelmilbe von Wildvögeln, wie Amseln und Spatzen, daher kann der Befall mit dem Parasiten bei Freilandhaltung auch nicht verhindert werden.
Momentan begünstige zudem die Witterung die Verbreitung des Parasiten, bestätigt Oliver Bernhauser, Vorstand der Geflügelzüchter in der Landwirtschaftskammer: "Bei über 30 °C ist der Vermehrungszyklus der Milbe besonders rasch. Da kommt es immer wieder vor, dass die Milbe überhand nimmt, wenn man nicht regelmäßig dagegen vorgeht. Das Problem bei Kleinhaltern ist oft, dass es in den Holzverschlägen sehr viele Ritzen gibt, in denen sich die Tiere verstecken. Ich kenne selber Fälle, wo die Züchter die Holzställe dann abgerissen haben, weil sie den lästigen Parasiten ansonsten nicht losgeworden wären."
Bekämpfung der Parasiten
"Klassische Sprühmittel haben in der Regel nur eine Kurzzeitwirkung. Larven, die erst einige Tage nach einer Behandlung schlüpfen, werden nicht erreicht. Als sehr gute Alternative haben sich Stäubepulver auf Basis von Kieselsäuren etabliert. Die Wirkung der Kieselsäure-Produkte beruht auf einem physikalischen Mechanismus: Die scharfen Kanten der Kieselsäure-Partikel schädigen die Wachsschutzschicht der Insekten und die Milben trocknen aus. Bei sachgemäßer Anwendung können diese Produkte auch in belegten Ställen eingesetzt werden", erklärt der Futtermittel-Experte der Firma "Garant" Josef Eppensteiner aus Wolfpassing.


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