Melk: Arbeiterkammer holt 1,12 Millionen Euro
Die Arbeiterkammer Niederösterreich präsentierte in Scheibbs ihre Jahresbilanz für den Bezirk Melk.
BEZIRK MELK. Eine Entlassung während der Freizeit, wie kann das sein? AK-Bezirksstellenleiter Peter Reiter kennt die Geschichte: "Ein Monteur hatte in seiner Firma über die Jahre eingebürgerte variable Zeiteinteilung. Er ahnte nicht, dass ihm diese eines Tages zu einem Fallstrick werden sollte."
An einem Wochentag gab es in der Nähe eine Festivität und der Monteur beendete seine Arbeit bereits zu Mittag, um dieses Fest besuchen zu können. Er traf dort auf seinen Chef, der ihm vorwarf, während der Arbeitszeit zu flanieren und Alkohol zu trinken. Der Dienstgeber sprach noch an Ort und Stelle die Entlassung aus.
Peter Reiter: "Es war klar, dass kein Entlassungsgrund vorlag. Es ging um nicht unbeträchtliche 5.250 Euro an offenen Ansprüchen."
Eine erste Intervention mittels eingeschriebenem Brief auf Aufhebung der Entlassung blieb leider erfolglos. Der Dienstgeber wollte nicht einlenken. Das zuständige AK-Rechtsschutzbüro St. Pölten musste eine Klage beim Arbeits- und Sozialgericht einbringen. Bei Gericht kam es in letzter Minute zu einer Vergleichslösung: Die Entlassung wurde in eine einvernehmliche Auflösung umgewandelt, und der Dienstnehmer erhielt seine Lohnansprüche zuerkannt. "Das Verfahren hat"viel Zeit und Geld gekostet. Aber zum Glück ist es für den Monteur gut ausgegangen", so Reiter weiter.
AKNÖ-Jahresbilanz im Bezirk Melk
2016 forderte die AK Melk für 160 Arbeitnehmer ausstehende Löhne und Gehälter ein. Für die Arbeitnehmer des Bezirks konnten 379.973 Euro an Entgeltnachzahlungen errciht werden. Weiters wurden 735.496 Euro für 113 Arbeitnehmer aus zwölf insolventen Betrieben bzw. insgesamt 1.115.469 Euro gesichert.
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