"Österreich ist frei"
70 Jahre Staatsvertrag - so stand es um Schwechat

Im Jahr der Unterzeichnung des Staatsvertrages wurde erst klar, dass Schwechat der "Hauptflughafen" für Wien werden wird. | Foto: zVg - Gerhard Gruber
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  • Im Jahr der Unterzeichnung des Staatsvertrages wurde erst klar, dass Schwechat der "Hauptflughafen" für Wien werden wird.
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Am 15. Mai 1955 verkündete der damals ehemalige Bundeskanzler und aktuelle Außenminister Leopold Figl mit den Worten "Österreich ist frei" die Unterzeichnung des Staatsvertrages. Ein Zeitzeuge erinnert sich an den Tag zurück. Außerdem zeigen wir, was sich sonst noch so in der Region im Jahr 1955 getan hat.

REGION SCHWECHAT. Während im Schloss Belvedere die Mächtigen der Weltgeschichte ihre Füllfedern ansetzen, sitzt der zehnjährige Rudi Donninger in einem Klassenzimmer und lauscht gebannt dem Radio. Fernsehen? Gab’s keines. Aber selbst ohne Bild weiß Rudi: Das hier ist ein großer Moment. „Endlich!“, sagt er heute, „endlich war Österreich wieder frei.“

"Endlich frei"

Rudolf Donninger, Obmann der Schwechater Senioren, ist 80 Jahre alt und einer der wenigen noch lebenden Zeitzeugen dieses historischen Tages. Damals lebte er in der sowjetisch besetzten Zone – ein Alltag voller Einschränkungen und ständiger Angst. „Wir haben alle gehofft, dass die Russen bald weg sind“, erzählt er.

Rudi Donninger erlebte die Unterzeichnung des Staatsvertrages als zehnjähriger mit und erzählt von dieser Zeit. | Foto: Rudi Donninger
  • Rudi Donninger erlebte die Unterzeichnung des Staatsvertrages als zehnjähriger mit und erzählt von dieser Zeit.
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„Bei uns in der Nähe war eine Kaserne. Man konnte nicht einmal am Gehsteig vorbeigehen, weil die Soldaten ihren Müll aus dem Fenster warfen. Und wenn man versucht hat, etwas aufzubauen – die Straße zu asphaltieren etwa – kam gleich ein Panzer und hat alles wieder aufgerissen.“ Während in den amerikanischen, britischen und französischen Zonen langsam wieder Leben einzog, herrschte in seiner Umgebung Stillstand. Investitionen? Fehlanzeige. „Wir waren benachteiligt“, sagt er nüchtern.

Lebensmittel waren sehr knapp

Auch im Alltag war das Leben hart. „Es gab jeden Tag eingebrannte Erdäpfel. Meine Mutter hat darunter sehr gelitten“, erinnert er sich. „Wir Kinder waren ungeduldig – 'Könnten wir nicht mal was anderes essen?' – aber es ging einfach nicht anders.“

Und dann war da noch der Schwarzmarkt am Karlsplatz. „Wir hörten in den Nachrichten davon, konnten uns als Kinder aber nichts darunter vorstellen“, sagt Donninger. „Dort gab’s alles – zu horrenden Preisen. Zigaretten, Schnaps … Wir brauchten das nicht. Wir brauchten Essen.“

Flughafen fixiert

Aber auch in unserer Region hat sich einiges getan. Im Jahr 1955 erlebte Schwechat eine Zeit des Wandels und der Neuausrichtung, die sowohl wirtschaftliche als auch infrastrukturelle Fortschritte mit sich brachte. Nach dem Abschluss des österreichischen Staatsvertrags wurde Schwechat als Standort für den zukünftigen internationalen Flughafen Wiens festgelegt.

Der Flughafen Schwechat um das Jahr 1955. | Foto: zVg - Gerhard Gruber
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Trotz der Überlegung, auch andere Orte wie Deutsch-Wagram in Betracht zu ziehen, entschied man sich aufgrund der günstigen Lage und Bodenbeschaffenheit für Schwechat, was den Grundstein für den Ausbau des Flughafens zu einem bedeutenden Verkehrsknotenpunkt legte. Im selben Jahr wurde die Start- und Landebahn des Flughafens auf 2.000 Meter verlängert, um den Anforderungen des internationalen Flugverkehrs gerecht zu werden.

Aufschwung & Absturz

Gleichzeitig erlebte die traditionsreiche Brauerei Schwechat eine wirtschaftliche Erholung, indem sie die Biermarke „Hopfenperle“ reaktivierte, was nicht nur die wirtschaftliche Erneuerung symbolisierte, sondern auch eine Rückkehr zu kulturellen Traditionen darstellte.

Doch 1955 war auch ein Jahr des Schmerzes, als eine Convair CV-340-58 der jugoslawischen Fluggesellschaft JAT beim Anflug auf den Flughafen Wien-Schwechat im dichten Nebel mit dem Leopoldsberg kollidierte, wobei sieben der 29 Insassen ums Leben kamen. Diese Ereignisse prägten Schwechat in einer entscheidenden Phase seiner Entwicklung, die von Fortschritt, Tradition und auch tragischen Momenten begleitet war.

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