Polit Hick-Hack in Schwadorf
SCHWADORF (himb). Die Wogen gingen in den letzten Tagen hoch in Schwadorf: Gerüchte über die Ablöse der langjährigen Bürgermeisterin Brigitta Hofbauer (SPÖ) machten die Runde. Viele Bürger zeigen sich verwundert oder verunsichert über die Aussagen diverser Mandatare zur geplanten Umbildung in der Gemeindeführung. Die Opposition spricht gar von "der Gefährdung laufender Projekte" und der "Verhinderung einer professionellen Gemeindearbeit für Schwadorf". Und auch parteiintern herrscht alles andere als eitle Wonne.
"Sie gibt mir die Schuld"
Vizebürgermeister Franz Schmickl erklärt im Gespräch mit den BEZIRKSBLÄTTERN: "Ich bin mit Brigitta seit 30 Jahren eng befreundet und verstehe natürlich, dass sie nicht gerade erfreut über die aktuelle Entwicklung ist. Ich kann mich aber nicht von persönlichen Gesichtspunkten leiten lassen. Wenn das Team sich einstimmig dafür entscheidet, einen neuen Weg einzuschlagen, muss ich das akzeptieren. Jetzt habe ich das Gefühl, dass sie mir als Fraktionschef die Schuld an der Situation gibt." Auch das Umfeld der scheidenen Bürgermeisterin scheint nicht gerade erfreut zu sein: "Auf Facebook habe ich einige böse Nachrichten erhalten", so der Polizist. Und weiter: "Mit solch einer Heftigkeit und Konsequenz habe ich soetwas noch nie erlebt".
Auszeit im Süden
Bürgermeisterin Brigitta Hofbauer meldet sich per Presseaussendung aus dem sonnigen Süden, wo sie gerade ihren seit langen geplanten Urlaub verbringt und bestätigt: „Wir hatten vor einiger Zeit eine Klausur, bei der seitens der Fraktionsmitglieder mehrheitlich der Wunsch nach einem neuen Spitzenkandidaten für die Gemeineratswahl 2015 geäußert wurde.“ Im Rahmen dieser Sitzung wurde auch Rupert Fleihaus für diese Position vorgeschlagen.
"Enttäuschung ist da"
Selbstverständlich seien mehrheitliche Entscheidungen zu respektieren, führt Hofbauer aus, ein gewisses Maß an Enttäuschung über die Vorgangsweise will sie dennoch nicht verhehlen: „Unterschiedliche Ansichten gehören für mich zur gelebten Demokratie dazu, ich hätte mir allerdings im Vorfeld eine ehrliche Aussprache innerhalb meiner Fraktion gewünscht.“
Geordnete Übergabe
Voreilige Auftritte in der Öffentlichkeit seien daher in jedem Fall kontraproduktiv. Im Vordergrund müsse nunmehr eine geordnete Übergabe stehen, in den nächsten Monaten werde sie sich dafür einsetzen, dass wichtige Projekte weitergeführt werden und so die Kontinuität in Schwadorf gewahrt bleibt. "Jetzt freue ich mich aber erstmal auf erholsame Stunden, um Kraft und Energie für die nächsten Monate zu tanken.“
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