Schwechats "Fast Food Flieger"
Vickers Viking kehrte heim nach Blackbushe

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Gerade den "Ur-Schwechatern" ist die Vickers Viking Maschine beim ehemaligen McDonalds ein Begriff. Seit 2011 stand der Flieger in Bad Vöslau.

SCHWECHAT/BAD VÖSLAU. Von 1999 bis 2011 zierte die Vickers Viking die Einfahrt von Schwechat. Diese wurde vom Fast Food Riesen McDonalds, der damals noch im heutigen Lucky Food untergebracht war, für diverse Kinderpartys verwendet. 

In Bad Vöslau wurde die Propellermaschine wieder aufgebaut. | Foto: Austrian Aviation Museum
  • In Bad Vöslau wurde die Propellermaschine wieder aufgebaut.
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Die Vickers Viking war, nach dem zweiten Weltkrieg, die erste Britische Passagiermaschine. Zuvor wurde dieser Typ, zumindest mit den selben Motoren und Flügeln, als Bomber im Weltkrieg verwendet. Einzig der Rumpf wurde hier neu entwickelt.

Mit einer Besatzung von 3 Personen konnte die Maschine rund 24-36 Passagiere transportieren. Bei einer Flügelspannweite von rund 30 Metern sowie einem maximalen Abfluggewicht von 15 Tonnen schaffte die Vickers Viking bis zu 337 km/h Fluggeschwindigkeit.

Partyflieger für Kids

Für rund zwölf Jahre stand der "Fast Food Flieger" von Schwechat dann beim ehemaligen McDonalds Restaurant in der Bruck-Hainburger Straße. Dieser wurde bis 2011 für Kinderpartys genutzt. Viele Schwechater haben heute noch einige Erinnerungen daran. Die Viking erhielt dabei, als eine art Promotion, eine AUA Lackierung, flog aber nie unter deren Flügeln.

In dem Flieger wurden Kinderpartys veranstaltet. Vielen Schwechatern ist das heute noch in Erinnerung. | Foto: Austrian Aviation Museum
  • In dem Flieger wurden Kinderpartys veranstaltet. Vielen Schwechatern ist das heute noch in Erinnerung.
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Nachdem der Mietvertrag zwischen dem Fast Food Riesen und dem Flughafen Wien ausgelaufen war, stand die Maschine vor dem Aus. Der Museumsverein Austrian Aviation, unter Benno Beran und Franz List, bekam die Viking für Museale zwecke geschenkt.

Glücklicherweise befindet sich bis heute, der mittlerweile Pensionierte, Kranfahrer Karl Riegler unter ihnen. Mithilfe der Hebe- und Transportgeräte einer Firma aus Lanzendorf sowie mit viel Arbeit in Eigenregie wurde die Viking von ihrem Podest gehoben und in mühevoller Kleinarbeit zerlegt.

Logistische Meisterleistung

Die Viking machte sich dann 4. August 2011 auf den Weg in ihre neue Heimat: dem Flugplatz in Bad Vöslau. Dort wurde diese von dem Museumsvereinsmitgliedern wieder aufgebaut, wo diese bis vor wenigen Monaten ihren wohlverdienten Ruhestand genossen hat.

Kranfahrer Karl Riegler ist selbst Mitglied des Museumsvereins Austrian Aviation. | Foto: Austrian Aviation Museum
  • Kranfahrer Karl Riegler ist selbst Mitglied des Museumsvereins Austrian Aviation.
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"Eine Restaurierung ist immer sehr Zeitintensiv. Eigentlich wollten wir nur die Motoren und das Fahrwerk, da diese eine wahre Rarität sind, für das Museum aufheben.", erklärt Benno.

Durch einen Zufall und Social Media stieß 2020 der Verein "Blackbushe Heritage Trust" auf den Schwechater Flieger. Die Engländer waren direkt Feuer und Flamme für die alte Viking. Viele Gespräch und drei Jahre später, geschuldet der Pandemie und dem Brexit, war es Ende April 2023 soweit: Schwechats "Fast Food Flieger" sollte erneut auf reisen gehen.

Unter Begleitschutz und bereits mit der ersten, neuen Lackierung ging es für die Viking zurück in ihre eigentliche Heimat: auf den Blackbushe Airport. Dort bekommt er von dem Verein Blackbushe Heritage Trust neues Leben eingehaucht und wird von Grund auf restauriert, um künftig für die Besucherinnen und Besucher in neuem Glanz bestaunt zu werden.

Bei einem Gespräch mit Benno Beran erzählte er noch von einem pikanten, aber durchaus nostalgischen, Moment: "Bei der Abholung war ein Mann der Engländer Crew vor Ort, der genau diesen Flieger mit genau der Seriennummer - also den aus Schwechat - selbst vor vielen Jahrzehnten geflogen hat". 

Austrian Aviation Museum

Der Museumsverein bzw. das Luftfahrtmuseum wurde im Jahre 1996 von Franz List in Schwechat gegründet. Diese waren bis 2013 in der Dieselzentrale der Brauerei Schwechat beheimatet.

Aus Platzgründen entschied man sich 2013, nach langer Suche, auf den Flugplatz Bad Vöslau zu übersiedeln. Noch dazu sind die Flugbedingungen in Bad Vöslau optimal: es gibt Gras- und Betonpisten, der Wind geht dort sehr günstig und ein dortig ansässiger Verein war gerade dabei eine neue Halle zu bauen.

"Coming home to Blackbushe", die Engländer freuten sich auf ein Wiedersehen. | Foto: Austrian Aviation Museum
  • "Coming home to Blackbushe", die Engländer freuten sich auf ein Wiedersehen.
  • Foto: Austrian Aviation Museum
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So konnten die Schwechater in die alte Halle, für praktisch keinerlei Kosten, einziehen. Bis heute ist der Verein stolz darauf sagen zu können, dass sie keinen Cent Schulden haben, denn:

"Wir haben uns von Anfang an darauf verständigt, dass wir das ganze als Hobby betreiben und wir uns nicht in den Finanziellen Ruin treiben werden", so Benno Beran im Interview.

Noch nicht genug? Hier finden Sie noch weitere Infos zum Schwechater Fast Food Flieger:

Ein Stück Geschichte lebt woanders weiter

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