Senioren gehen auf die Barrikaden
Wird Bargeld vielleicht bald abgeschafft? (mit Umfrage)
Der Obmann des Seniorenbundes Schwechat sieht in der Abschaffung des Bargeldes eine schleichende Gefahr für die persönliche Freiheit.
SCHWECHAT. Als die Schwechater Senioren von der Absicht hörten, dass ab 10.000 Euro nur mehr mit Plastikgeld bezahlt werden dürfe, gingen sie sogleich auf die Barrikaden, berichtet Seniorenbund-Obmann Rudolf Donninger
"Öffnet Tür und Tor!"
"Wenn einmal eine Vorschrift vorhanden ist, aufgrund der das Bezahlen nur mehr mit etwas Anderem als Bargeld vorliegt, ist Tür und Tor geöffnet, den Betrag zu verringern bis das Verbot der Barzahlung vorliegt. Die Summe von 10.000 Euro ist es nicht, die uns aufregt, denn diese Beträge werden bei uns Senioren fast nie zur Anwendung kommen. Im parlamentarischen Prozess ist es allerdings ein Einfaches eine Zahl zu verändern, von 10.000 auf 5.000, dann auf 1.000 €, am Ende fällt die Zahl überhaupt weg und schon dürfen wir unseren Enkelkindern nur mehr etwas zustecken, wenn sie eine elektronische Eingabemaschine haben", so Donninger.
Wo soll denn das hinführen?
"Klarerweise hat der Fiskus größtes Interesse daran, die Geldflüsse umfassend und ausschließlich kontrollieren zu wollen", erklärt Donninger weiter und fügt hinzu: "Dagegen müssen wir aber vehement auftreten. Wenn ich einem Bedürftigen einen namhaften Betrag zustecken will, muss das niemand wissen, am wenigsten der Staat. Womöglich wird mir dann deswegen auch noch die Pension gekürzt. Nein Danke!" Dass das Thema die Senioren bei der letzten Sitzung sehr bewegt hat, bestätigt auch Renate Kager vom Seniorenbund.
Vorschlag sorgt für Ärger
Für Angst vor der schleichenden Bargeldabschaffung sorgte ein Vorschlag der EU-Kommission. Sie will im Kampf gegen Geldwäsche Barzahlungen über 10.000 Euro verbieten. Das soll Teil eines Pakets an Gesetzesvorschlägen gegen Geldwäsche sein. Bisher sprachen sich ÖVP und FPÖ gegen den Vorschlag aus.
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