Bürgermeister kämpfen um jeden Polizisten
Fischamender Ortschef Thomas Ram als Speerspitze.
Allein in den Weihnachtsferien hat es im Gebiet um Fischamend rund zwei Dutzend Einbrüche und Einbruchsversuche in Einfamilienhäuser gegeben.
Die geplatzte Bombe Anfang des heurigen Jahres, wonach auch in Schwechat und Wien-Umgebung mehrere Wachzimmer aus Personal- und Kostengründen geschlossen werden sollen, hätte zu keinem ungünstigeren Zeitpunkt kommen können.
Der unabhängige Fischamender Bürgermeister Thomas Ram und seine Kollegen Leo Winkler aus Kleinneusiedl sowie Franz Schmickl aus Schwadorf (beide SP) haben sich über die Parteigrenzen hinweggesetzt, um bei den zuständigen Stellen gemeinsam mehr zu erreichen.
Ram: "Ich habe im Namen aller Einwohner der drei Gemeinden mit unserem Landespolizeidirektor Franz Prucher ein intensives Gespräch geführt. Dabei habe ich ihm die prekäre Situation in und rund um Fischamend noch einmal verdeutlicht."
Das Problem: Der Polizeiposten in Fischamend verfügt derzeit über rund 25 Beamte, die auch für die Sicherung des Flughafens entlang des Zaunes zuständig sind. Im Schnitt stehen damit täglich mehr als 20 Uniformierte zur Verfügung, die auch in den Gemeinden patrouillieren. Und mit der jüngsten Einbruchswelle ohnehin alle Hände voll zu tun haben.
Jetzt will man die Airport-Aufgabe zur Gänze den Kollegen am Flughafen überlassen und mit einem auf 15 Polizisten abgespeckten Team ein gleich großes Gebiet überwachen. Bei Krankenständen oder Schulungen droht die Gefahr eines Rumpf-Teams.
"Das ist eindeutig zu wenig Personal. Unsere Ortschaften wachsen rasant. Die Bürger haben ein Recht auf Sicherheit", erklärt der Fischamender Gemeindechef.
Von den Schwechater Kollegen können die Fischamender Polizisten im Notfall kaum Hilfe erwarten. Die haben ihre eigenen Sorgen mit der Schließung des Postens in Mannswörth. Schmickl und Winkler hoffen auf Unterstützung ihres Schwechater SP-Amtskollegen Frauenberger.
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