Wirtschaft
Ölpipeline Bratislava/Schwechat wurde zum Rohrkrepierer
Beinahe unbemerkt ist mit Jahresende 2023 ein in Österreich und in der Slowakei lang geplantes und viel diskutiertes Projekt zu Grabe getragen worden.
SCHWECHAT/BRATISLAVA. Der slowakische Erdölleitungsnetz-Betreiber Transpetrol und die heimische OMV haben beschlossen, das Projekt des Baus einer Ölpipeline von Bratislava zur Raffinerie Schwechat nicht weiter zu verfolgen. Die gemeinsame Betreibergesellschaft Bratislava-Schwechat Pipeline GmbH (BSP) wurde mittlerweile aufgelöst, die unternehmenseigene Website (www.bspipeline.eu) vom Netz genommen.
War das Vorhaben viele Jahre vor allem wegen des Trassenverlaufs in der Slowakei umstritten, haben die Energiewende sowie der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine das grenzüberschreitende Pipeline-Projekt endgültig zum Erliegen gebracht. Denn die 62 Kilometer lange Röhre hätte die Raffinerie Schwechat über die Slowakei direkt an das russische Pipeline-Netz „Druschba“, das eine Länge von rund 3.000 Kilometer hat, angebunden. Die Leitung, durch die pro Jahr bis zu 5 Millionen Tonnen Rohöl geströmt wären, sollte nach damaliger Meinung nicht zuletzt die Abhängigkeit von anderen Transportwegen verringern, wie z.B. der Adria-Wien-Pipeline aus Triest.
„Nach unseren Informationen hat der österreichische Partner sein eindeutiges Interesse am Bau der gemeinsamen Pipeline verloren“, sagte ein Sprecher des Hauptaktionärs Transpetrol gegenüber der slowakischen Wirtschaftszeitung Hospodárske Noviny. Das habe die OMV auf Nachfrage bestätigt. Dort sei man zu dem Ergebnis gekommen, dass „wegen der Transformation des Energiesektors Investitionen in eine weitere Ölpipeline nicht mehr notwendig sind.“
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