Schwechat: Nur wegen Husten in das AKH
Die Spitalsambulanzen sind oft überfüllt mit Patienten, die eigentlich zum Praktischen Arzt hingehören.
Die Grippe wütet seit Wochen, die Arztpraxen sind voll. Immer mehr Kranke aus der Region Schwechat, wo es kein Spital gibt, sparen sich aber den Weg zum Doktor. Sie stürmen die Spitalsambulanzen, wo die Patientenzahlen explodieren. Patienten entscheiden ohne medizinisches Fachwissen oft selbst, welcher Facharzt für ihre aktuellen Beschwerden zuständig ist.
"In meiner Zeit im Donauspital auf der Kinderambulanz war es Usus (und ist es immer noch), dass Eltern mit ihrem gerade auffiebernden Kind in die Spitalsambulanz eilen, oft ohne das Fieber vorher zu senken", sagt Allgemeinmedizinerin Olivia Heider vom "Haus mit Herz" in Mannswörth.
Würden diese Eltern durch einen Allgemeinmediziner bzw. Kinderarzt gut und regelmäßig betreut sein, wüssten sie, dass Fieber ab 38,5 Grad zu senken ist und man durchaus 24 Stunden auf einen Arzttermin warten kann, sofern das Kind abgesehen vom Zeitraum des Auffieberns sich nicht massiv im Allgemeinzustand verschlechtert.
Außerdem kann man mit dem betreuenden Arzt telefonisch auch am Wochenende kommunizieren. Dennoch fahren Kranke oft sogar in Hochleistungsspitäler wie das AKH, wo eigentlich Forschung Vorrang hat. Dennoch sind Interne und HNO oft zum Bersten voll.
Heiders Forderung: "Meiner Meinung nach gehört das Hausarztmodell dringend aufgewertet, die derzeitigen Kassentarife machen die Übernahme einer Kassenpraxis sehr unattraktiv und halten auch mich davon ab, Kassen zu übernehmen."
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Dr. Johannes Edtmayer, der die Praxen im "Haus mit Herz" sowie im Wallhofzentrum koordiniert: "Im April kommen drei weitere Fachärzte dazu. Wir raten Patienten, zuerst einen niedergelassenem Arzt zu konsultieren."
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