Das war Simmering 1918 – Grippetote und die Hasenleiten wächst
Heuer jährt sich das Schicksalsjahr 1918 zum 100. Mal. Das Ende des Ersten Weltkrieges und die Ausrufung der Ersten Republik am 12. November 1918 waren die bedeutendsten Ereignisse vor 100 Jahren in Österreich. In Simmering gab es Hunger, Streikbewegungen und den Ausbau von leistbaren Wohnmöglichkeiten.
SIMMERING. Der 1. Weltkrieg brachte für den Großteil der Menschen eine kontinuierliche Verschlechterung ihrer Lage. So wurden seit 1914 Sonn- und Feiertagsruhe außer Kraft gesetzt und die Arbeitszeit auf bis zu 13 Stunden verlängert.
Nach dem Hungerwinter der Jahre 1916/1917 kam es zu Streiks im Jänner 1918. "Der Verlauf in Simmering war bis auf ein paar Auseinandersetzungen sehr friedlich", so Bezirksmuseums-Leiterin Petra Leban. Von 14. bis 22. Jänner streikten die Simmeringer, ab dem 23. Jänner gingen sie wieder ihrer Arbeit nach.
Aus Lazaretten wurden Wohnungen
Nach der Ausrufung der Republik am 12. November 1918 kam es zu einer Wahlrechtsänderung. Dadurch übernahmen die Sozialdemokraten auch in Simmering die Führung und lösten so die christlich-soziale Ära ab.
Die Probleme in Simmering und Wien waren gewaltig, vor allem die drückende Wohnungsnot. Um diese zu lindern wurde beschlossen, die ehemalige Lazarettstadt Hasenleiten umzuwidmen. So wurden acht Baracken zu 136 Wohnungen umgestaltet.
Auf den Gründen des heutigen Herderplatzes wurden zahlreiche Kleingartensiedlungen angelegt: So gab es Wohnraum und durch die Gemüsezucht auch Selbstversorgung.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.