Von Senf bis Essig
Einblicke in die Produktion von Mautner Markhof
Im Rahmen der Initiative "Simmering works" warf die bz einen Blick in den Betrieb Mautner Markhof.
SIMMERING. Wir schreiben das Jahr 1841. Der aus Böhmen stammende Ignaz Mautner Ritter von Markhof pachtet die Brauerei St. Marx, elf Jahre später kauft er sie. Es war der Grundstein des Mautner-Markhof-Betriebs, der sich seit 1861 in Simmering befindet.
Das Feinkostunternehmen startete mit Hefe, heute werden Senf, Essig, Sirup und Feinkostprodukte produziert. Nach dem Rückzug der Familie Mautner Markhof im Jahr 2002 übernahm das Münchner Unternehmen Develey Senf & Feinkost. Obwohl es heute vielen nicht mehr bekannt ist: Ja, es wird immer noch produziert in der Mautner-Markhof-Gasse 39-41. Geschäftsführer Jürgen Brettschneider, Produktionsleiter Harald Christ und Controller Johannes Hradecky luden zur Führung in die "heiligen Hallen". Der Betrieb ist in zwei Bereiche aufgeteilt – die Fest- und die Flüssigproduktion. 20 Millionen Liter Essig werden im Jahr produziert – darunter neben Apfelessig und Brantweinessig auch der österreichische Klassiker: Hesperidenessig. Diese müssen immer gleich schmecken. Dafür sorgen zahlreiche Tests, noch von Hand gemacht.
8 Millionen Liter Sirup
Auch die Sirup-Produktion ist beeindruckend. Riesige Behältnisse so weit das Auge reicht, gefüllt mit Zucker, Fruchtsaftkonzentrat und Aromen. Die Arbeit läuft vollautomatisch. Acht Millionen Liter werden jährlich produziert – 10 bis 12 LKWs voll mit Zucker fahren dafür täglich ein. Ist der Sirup hergestellt, wird er in Flaschen gefüllt. 60 Prozent sind aus Plastik, 40 aus Glas. Die Senfproduktion auf der anderen Seite des Betriebs besticht durch ein traditionelles Verfahren. Natürlich ist die Rezeptur streng geheim. 5.000 Tonnen Senf werden im Jahr produziert.
Zum Abschluss der Tour geht es in das "Schmuckkästchen". Tief im Keller befinden sich Gänge, die aus dem 14. Jahrhundert stammen. Dort werden die Spezial-Essig-Sorten gelagert. "Früher lebten hier Mönche", erzählt Brettschneider. Heute verleiht der Essig-Duft dem Keller einen besonderen Flair. Mautner Markhof ist auch ein Lehrbetrieb. "Wir bilden Lebensmitteltechnologen aus", so Brettschneider stolz.
Was für ihn als Ausbilderbetrieb wichtig ist? "Das Gehalt, die Wertschätzung, der Respekt müssen stimmen und auch eine offene Kommunikation". Zahlreiche Schulungen lassen auch die schon länger hier tätigen Arbeitskräfte am Ball bleiben. Brettschneider sieht die Zukunft in der Lehre: "Facharbeiter werden künftig besser bezahlt sein als Unternehmer", ist er überzeugt.
Mehr Infos finden Sie unter www.mautner.at
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