Simmering
Eine Straße nur für Kinder
Der Platz vor der Rosa-Jochmann-Schule wird ab sofort sicherer. Der Elternverein wünscht sich noch mehr.
SIMMERING. Lange wurde diskutiert, nun ist es so weit: Seit Montag gibt es in der Fuchsröhrenstraße eine Schulstraße. Konkret bedeutet das: Von 7.30 bis 8 Uhr früh sowie von 15.30 bis 16 Uhr gilt ein temporäres Fahrverbot für alle Kraftfahrzeuge. Auch für Anrainer ist das Zu- und Ausfahren verboten.
Bezirksvorsteher Paul Stadler (FPÖ) war bei der Eröffnung dabei und freut sich über das Projekt. "Ich bin immer offen für Neues. Jetzt werden wir evaluieren, ob es den erwünschten Effekt bringt", sagt er. Auch der Elternverein um Andreas Fritsch und Katharina Spiegl ist glücklich über die Lösung. #+Allerdings würde man sich noch einiges mehr für die Sicherheit der Kinder vor der Schule wünschen.
Sicherheit für Kinder
"Die Schulstraße ist eine gute Initiative, sie ist aber erst der Anfang", so Fritsch. "Wir träumen von mehr." Die Rosa-Jochmann-Schule ist eine der größten Volksschulen Wiens, mit mehr als 400 Schülern. Für diese Anzahl war sie ursprünglich gar nicht ausgelegt. Einen direkten Gehsteig oder Vorplatz gibt es nicht. "Das Problem sind die Baustellen rundherum, der Verkehr und gleichzeitig auch zu wenig Rad- und Scooterabstellplätze", sagt Spiegl. "Alles ist voller Autos, sie parken sich gegenseitig zu. Es ist wirklich gefährlich für Kinder." Auch die Gehsteige seien zu eng. Die Argumente gegen einen Ausbau des Schulvorplatzes – besonders finanzieller Natur – verstehen Spiegl und Fritsch sehrwohl. "Deshalb haben wir uns lange mit dem Thema beschäftigt und nach einer Lösung gesucht, die am wenigsten kostet", erklärt Spiegl. Fritsch ergänzt: "Wir stellen uns aber jederzeit gerne dem Dialog mit den Anrainern. Wir sagen natürlich nicht, dass wir allwissend sind." Der Vorschlag: mindestens zwei Parkplätze weg, dafür einen Schulvorplatz entstehen lassen. Außerdem Abstellplätze für Räder und Scooter, damit die Kinder nicht alle mit dem Auto gebracht werden müssen. Kurz: Mehr Platz und mehr Sicherheit für Schüler. Zahlreiche Befragungen wurden im Rahmen eines Klimaaktivprojekts durchgeführt. Dabei ging es um das Mobilitätsverhalten von Kindern und Eltern. Eines der Ergebnisse: Kinder würden überwiegend gern mit Fahrrad oder Roller in die Schule kommen. Das gestaltet sich allerdings durch den Mangel an Abstellplätzen und der Gefahrenzonen als kompliziert. "Die Situation ist schwierig, aber lösbar", sagt Fritsch.
In eine andere Schule wollen die Eltern ihre Kinder keinesfalls geben. "Wir sind ja sehr zufrieden. Es geht nur um die Verkehrssituation", so Spiegl. Beide beharren auch darauf, dass der Schulweg ein Teil des Erwachsenwerdens ist. Und: "Es wird viel investiert, um die Kinder über das Verhalten im Verkehr aufzuklären. Aber der Verkehr sollte umgekehrt auch kindgerechter werden", ist Fritsch überzeugt.
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