Gojibär – Das Superfood aus Simmering
Von Tulpen aus dem 19. Jahrhundert bis zum Superfood Goji-Beere: Die Kaiserebersdorfer Gärnterfamilie Rzihauschek machte die asiatische Frucht in Simmering heimisch.
SIMMERING. Marion Vöhr entstammt einer alten Gärtnerdynastie. Bereits 1860 wurde die Gärtnerei Rzihauschek in Kaiserebersdorf gegründet – und das Familienunternehmen ist heute noch in Simmering tätig.
Im Jahr 2008 übernahm Marion Vöhr die Gemüse-Glashäuser von ihrem verstorbenen Vater. Wie auch ihr Mann Christian ist die 33-Jährige studierte IT-Expertin.
Gärtnern mit dem PC
Gleichsam nebenbei hat sie immer im Familienbetrieb mitgearbeitet. Auch ihr Mann konnte sich dem nicht verwehren, verrät die Gärtnerin mit einem Augenzwinkern. Beide sind sie glücklich, neben der Arbeit am PC auch in der Gärtnerei zu arbeiten.
"Es ist ganz etwas anderes, wenn man im fruchtbaren Boden arbeitet und die Pflanzen wachsen sieht", so Marion Vöhr. In Arbeit hatten sie beide Schnittblumen wie etwa Pfingstrosen oder auch Schleierkraut. Allerdings wurde hauptsächlich an Blumengeschäfte verkauft.
Ein Snack als Ideengeber
"Ich wollte immer schon etwas anderes machen", erzählt Marion Vöhr. Auf die Idee, die Goji-Beere in Simmering anzubauen, kam sie beim Fernsehschauen. "Wir haben die getrockneten Goji-Beeren gegessen. Die sind als Superfood aus Asien bekannt."
Mit sechs Vitaminen, Carotinoiden und weiteren Inhaltsstoffen wurden sie rasch zur "Königin des Superfoods" gekrönt. "Mich hat aber gestört, dass diese gesunde Frucht direkt aus Asien kommt", so Marion Vöhr. Der weite Weg entspricht so gar nicht dem "Kaufen aus der Region".
Also haben sich die Vöhrs ein wenig umgehört und geforscht. Ergebnis: Die Frucht kann auch in unseren Breiten angebaut werden. Das war der Startschuss für die beide: Sie haben einen Businessplan aufgestellt, eine Goji-Farm in Deutschland besichtigt und sich dann entschlossen, die Goji-Beere nach Simmering zu holen.
Die Geburt des Gojibären
2016 fiel dann der Startschuss: Um sie unverwechselbar zu machen, bekam ihre Frucht einen eigenen Namen. Der "Gojibär", wie die Kaiserebersdorfer Frucht jetzt heißt, ist ein Namensspiel aus der Goji-Beere und dem starken, gesunden Bären.
Von der dreijährigen Pflanze konnten die Vöhrs bereits im ersten Jahr einen Ertrag ernten, der sich sehen lassen konnte. "Wir waren auf dem richtigen Weg", so Marion Vöhr.
Beeren in Spalieren wie der Wein
Heute bauen die beiden ihren "Gojibären" auf rund 4.000 Quadratmetern in Glashäusern an. Auf einer Fläche, die etwas weniger als ein Fußballfeld ist, stehen die 1.200 Sträucher in Spalieren, die wie der Wein hochgezogen wird. Befruchtet werden sie von Wespen und Bienen.
Im Glashaus kann von Juni bis Oktober geerntet werden. "Wir verkaufen unseren Gojibär etwa an Supermärkte, etwa an Rewe-Shops am Hohen Markt oder Prokop in Döbling und im Donauzentrum. Geplant ist auch, die Gastronomie direkt zu beliefern. "Man kann aber auch direkt bei uns im Online-Shop unter <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://www.gojibär.at">www.gojibär.at</a> bestellen", so Christian Vöhr.
Goji zu Lachs und als Smoothie
Die Goji-Beere ist aber nicht nur als gesunder Snack beliebt. "Man kann die Frucht auch wunderbar zum Essen mitkochen – etwa die Blätter rösten und zum Salat geben", weiß Marion Vöhr. Die Frucht selbst passt wunderbar zu Lachs oder Huhn – oder etwa Spaghetti. "Wir machen auch Smoothis oder Eistee aus dem Gojibären", kosten die beiden stets bevor sie die Rezepte an ihre Kunden weitergeben.
Als Ziel haben sich die beiden gesetzt, auf eine jährliche Ernte von fünf Tonnen zu kommen. Auch sollen neben Supermärkten mehr Endverbraucher zu direkten Kunden werden. Und mit dem bärenstarken Superfood haben die beiden auch genug Energie, um ihr Ziel auch zu erreichen.
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