Wiener Stadtreform
Simmeringer Jugendamt siedelt um
Schon seit Jahren steht fest, dass die Bezirksverwaltungsämter der Landstraße und Simmering zusammengeführt werden sollen. Anfang 2024 ist es so weit.
WIEN/SIMMERING. Als Teil der Wiener "Stadtreform" wurden, im Sinne von Einsparungsmaßnahmen, schon mehrere Zusammenschlüsse wie das der Bezirksverwaltungsämter Landstraße und Simmering vollzogen.
Auf herbe Kritik ist in Simmering aber der Verlust des Jugendamtes gestoßen, welcher mit dem Zusammenlegen einhergeht. Wohin genau das Jugendamt übersiedeln wird, steht – anders, als der Gerüchteküche zu entnehmen ist – derzeit noch nicht fest. Aber es werde Anfang 2024 mit dem Umzug begonnen, so viel ist sicher.
Eine Frage des Bedarfs
Wichtig festzuhalten sei, dass – was das Bezirksamt betrifft – lediglich die Verwaltung zusammengelegt werden würde, erklärt Bezirksvorsteher Thomas Steinhart (SPÖ). Das Jugendamt hingegen sei Sache des Magistrats. Bisher stellte das Bezirksamt nur die Räumlichkeiten dafür zur Verfügung.
"Der Bedarf nach Räumlichkeiten ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Die bisherigen Besprechungszimmer waren auch nicht mehr zeitgemäß, hieß es vonseiten des Jugendamts. Für psychologische Betreuung braucht man helle, geeignete Räume", so Steinhart. Beim Jugendamt geht es also vor allem um Platzmangel.
Anders sieht das bei Gewerbeangelegenheiten aus: Diese werden vor allem seit der Corona-Pandemie großteils online erledigt. Eine Zusammenführung mit einem anderen Bezirksamt erscheint also besonders in Zeiten der Teuerung als sinnvolle Maßnahme. Aber: "Natürlich hätte ich gerne alles in einem Haus behalten", beteuert Steinhart. Schon seine Vorgänger konnten sich allerdings nicht gegen das Vorhaben durchsetzen.
Das Ja-Wort kommt in den 11. Bezirk
Nun stellt sich die Frage, was mit den bald leeren Räumlichkeiten im Bezirksamt passiert? Die Antwort lautet: "Ja, ich will!". Simmering bekommt also offiziell ein Standesamt. Und auch bei dieser Angelegenheit handelt es sich bereits um einen langen, steinigen Weg. Immer wieder wurde ein Standesamt in der Vergangenheit gefordert. Bisher mussten Verliebte nämlich in andere Bezirke ausweichen. Das wurde bisher damit begründet, dass Standesämter nur in Bezirken eingerichtet werden würden, in denen es auch Geburtenstationen gäbe.
"Jetzt hat es sich halt ergeben, das Amtshaus soll ja auch nicht frei sein. Mir war es wichtig, dass die Bevölkerung von einer neuen Einrichtung auch einen Nutzen hat. Ich selbst musste nämlich ebenfalls im 10. Bezirk heiraten", so Steinhart.
Das tut sich noch in Simmering:
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