Clarissa Breu neue Pfarramtskandidatin in der Glaubenskirche
„Weil man einfach willkommen ist“
- Pfarramtskandidatin in der Glaubenskirche: Clarissa Breu
- Foto: Breu
- hochgeladen von Christian Buchar
Die evangelische Pfarrgemeinde in Simmering hat eine neue Pfarramtskandidatin: Clarissa Breu, studierte Theologin und Literaturwissenschaftlerin, wird sich künftig vor allem auch um die Kinderaktivitäten in der Glaubenskirche kümmern.
„Ich will Pfarrerin werden.“ Mit zwölf Jahren, schildert Clarissa Breu, habe sie diesen Satz erstmals ausgesprochen – wobei auch ein, wie sie sagt, „prägender Religionslehrer“ in der Volksschule, ein Bruder des erst vor kurzem aus dem Amt geschiedenen Michael Bünker, wohl eine gewisse Rolle gespielt hat. Jetzt ist Breu diesem Ziel schon sehr nah: Denn die Pfarramtskandidaten-Zeit, in der Regel handelt es sich dabei um eine Dauer von einem Jahr, dient in der evangelischen Kirche als direkte Vorbereitung, um in der Folge als Pfarrerin bzw. Pfarrer arbeiten zu dürfen.
„Schön, wenn eine Gemeinde offen ist“
Dass sie für dieses Jahr in der Glaubenskirche gelandet ist, ist kein Zufall. Nachdem sie schon einiges Gutes über die Simmeringer Pfarrgemeinde gehört habe, habe sie gleich beim ersten Besuch das Gefühl gehabt, hier genau jene Gemeinde gefunden zu haben, die sie sich immer vorgestellt habe. „Es ist hier einfach natürlich, dass man ankommt und dazu gehört“, so Breu, „einfach so, weil man da ist, weil man einfach willkommen ist.“ In Absprache mit Pfarrerin Anna Kampl wird einer ihrer Arbeitsschwerpunkte im Bereich der Aktivitäten für und mit Kindern in der Glaubenskirche liegen. „Ich finde es schade, wenn Menschen nach der Taufe einfach wieder weg sind. Da will ich beitragen, dass Kontakte gehalten werden und eine Bindung zur Gemeinde aufgebaut wird.“ Jedenfalls habe sie eine Menge Ideen und hoffe dafür auf Offenheit – wobei Breu da durchaus optimistisch ist. „Ich finde es schön, wenn eine Gemeinde offen ist. Und ich glaube, das ist die Glaubenskirche.“
„Bibel für jede und jeden aktuell“
Breu wurde 1986 in Wien geboren und ist in einer Ärztefamilie in Hernals aufgewachsen – gemeinsam mit zwei Brüdern. „Ich habe gelernt, mit schwierigen Leuten umzugehen“, grinst sie in Bezug auf ihre Brüder. Sofortiger Nachsatz: „Im Ernst, die beiden sind ganz lieb, wir haben einen engen Kontakt.“ Im Gegensatz zu ihren Brüdern – und zunächst nicht zur ungeteilten Begeisterung ihrer Eltern – hat Clarissa nach der Matura nicht das in der Familie traditionelle Medizinstudium ergriffen, sondern eben evangelische Theologie, sowie Vergleichende Literaturwissenschaft studiert, Auslandssemester in Paris und Heidelberg inklusive. Die Verbindung verschiedener Texte – von Bibel und Literatur – eröffne gerade auch für die Predigt spannende Aspekte, sieht Breu in ihrem Doppelstudium auch für die Arbeit als Pfarramtskandidatin zusätzliche Blickwinkel eröffnet. „Vieles in der Literatur basiert auf der Bibel. Das Wichtigste ist zu zeigen, was die biblischen Texte mit jedem Menschen zu tun haben. Das ist nicht nur historisch, das ist für jede und jeden aktuell.“ Seit 2014 ist sie mit ihrem Mann Johannes verheiratet, 2017 kam Tochter Alma zur Welt.
Vorgängerin Schörner Pfarrerin in Rust
Für Claudia Schörner, Breus direkte Vorgängerin als Pfarramtskandidatin in der Glaubenskirche, hat sich der Wunsch des Pfarrerin-Seins übrigens bereits erfüllt. Sie wurde am 25. August – unter großer Beteiligung von Mitgliedern der Simmeringer Pfarrgemeinde – feierlich zur neuen Pfarrerin im burgenländischen Rust.
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