Die Planer von Schilda oder das zu kurz geratene Binnen-U-Bahnnetz in Wien

- hochgeladen von Peter Sixtl
Die Schildbürger errichteten ein Rathaus, dreieckig und ohne Fenster. Nachdem es im Rathaus dunkel war, begannen sie das Licht in Säcken in das Rathaus hineinzutragen, doch es blieb dunkel. Dann begannen sie das Dach abzudecken und es wurde hell. Als es später zu schneien begann, deckten sie das Dach wieder ein und es wurde wieder dunkel. Dann hatten sie die erlösende Idee: sie hatten die Fenster vergessen. Sie bauten welche ein und plötzlich kamen die Reisenden nach Schilda und ließen ihr Geld dort. Schilda war berühmt geworden. „Seht ihr", sagten sie, „als wir gescheit waren, mussten wir das Geld in der Fremde verdienen. Jetzt, da wir dumm geworden sind, bringt man's uns ins Haus!"
So wird das U-Bahn Netz in Wien auch geplant. Es gibt keine Streckenpläne, in denen die Stadtgrenzen eingezeichnet sind, weil die hat man außer Acht gelassen: das gesamte U-Bahnnetz ist zu kurz geraten, kilometerweit von der Stadtgrenze entfernt, wesentliche Stadtgebiete werden durch Busse und Straßenbahnen notdürftig eingebunden, Tangentialverbindungen fehlen,... P&R Anlagen an den Stadträndern gibt es ebenfalls nicht, wozu auch, wenn keine U-Bahn dorthin führt.
Warum ist das so? Man hat wohl die Nachkommen der Planer von Schilda engagiert, denn die Planungen für die Wiener U-Bahnlinien sind schon seit den 1960er Jahren Spielfeld für Schelme, PR-Freunde der Sozialdemokratie und „Spezialisten“, die in erster Linie in Legislaturperioden denken. Ständige Umplanungen, Streichungen, Kürzungen und nun das Highlight: die U5. Eine U-Bahn wie ein gebrochenes Versprechen. Fängt irgendwo an, hört irgendwo auf und wird vielleicht irgendwann irgendwohin verlängert.
Den bevölkerungs- und/oder pendlerreichen Bezirksteilen bleibt die U-Bahn jedoch auch weiterhin versagt (Leberberg, Floridsdorf, Auhof,..). Außerhalb jeglicher Planungen, nicht attraktiv, wenig als Erfolg vermarktbar.
Trotzdem, man merkt es nahen Wahlen. Der Oberschildbürger stemmt sich mit seiner enormen Bedeutung gegen die EU und für den sozialen Wohnbau und verspricht noch dazu eine neue U-Bahn. Die Nebenoberschildbürgerin beschränkte derweilen die Einkaufssucht der Wiener und macht aus Einkaufsstraßen Radspielplätze und Konfliktzonen, aus dem Ring einen Aufmarschplatz der Soziopathen und findet U-Bahnen grundsätzlich Sch....
Wir leben in einer wunderbaren Stadt, die offensichtlich so robust ist, dass sie seit rund hundert Jahren sozialdemokratische Experimente erträgt und seit ein paar Jahren auch grüne Planspiele.
Traurig, denn viele Menschen würden gerne die Öffis in Anspruch nehmen, wären sie attraktiv in der Linienführung, der Beförderungsleistung und in den Verbindungen. Eben ein Rathaus ohne Fenster; es scheint dort nie das Sonnenlicht hinein, sonst hätte man die Geschichte von Schilda wohl schon gelesen!
Anbei eine Möglichkeit, die neue U5 auch intelligent zu planen!
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