Irmgard Pobaschnig: "Ich hatte Kontakt mit meinen Ahnen"
Die Bäuerin Irmgard Pobaschnig hat die Familiengeschichte ihres elterlichen Hofes verfasst.
KAPPEL. Als im Jahr 1795 der Gemeindediener Leopolt auf einer Lichtung am Hollersberg über Guttaring zwei Gefangene ankettet, ahnt er nicht, dass er damit den "Krug’n-Hof" gründet. In den darauffolgenden 221 Jahren wird das Gehöft über zehn Generationen hinweg durchgängig bewirtschaftet. Irmgard Pobaschnig, Bäuerin in Boden am Krappfeld, ist am "Krug’n-Hof" aufgewaschen.
Sie hat nun die bewegte Geschichte des Hofes und seiner Bewohner niedergeschrieben. Pobaschnig gibt in ihrer Chronik des Hofes nicht nur Einblick in das Leben ihrer Vorfahren, sondern auch in die Lebensumstände der Bauern in den vergangenen zwei Jahrhunderten.
Kontakt mit den Ahnen
"Ich hab mich so intensiv mit meinen Vorfahren beschäftigt, dass ich Kontakt mit meinen Ahnen hatte", sagt Pobaschnig. Je mehr sie sich auf ihre Vorfahren eingelassen hat, desto mehr Geschichten sind zurückgekommen. "Ich hatte das Gefühl, meine Ahnen erzählen mir". 138 Seiten, gegliedert in acht Kapitel, umfasst ihr Erstlingswerk „Der Krug’n-Hof im Radl der Zeit“. Zehn Generationen hat die 62-Jährige zu Wort kommen lassen sowie Gehörtes und Überliefertes niedergeschrieben. "Ich wollte die Familiengeschichte des Hofes weitergeben“, nennt sie den Grund für ihr Buch. In Form gebracht hat das Werk Roland Zingerle, Herausgeber ist die Kärntner Schreibschule.
Die Rezepte im Buch
Im bebilderten Buch sind zu den Geschichten passend Rezepte wie Hasenbraten, Kärntner Käsnudel oder Apfelnockerl.
"Die Familie hat mich sehr unterstützt", dankt sie. Schwiegertochter Petra und Tochter Astrid halfen beim Computer, wenn Pobaschnig mal nicht weiterwusste. Die acht Enkel im Alter zwischen zwei und 16 Jahren gestalten das Rahmenprogramm bei der Buchpräsentation am Sonntag.
Das nächste Kapitel
Pobaschnig lebt und arbeitet seit 42 Jahren am "Jörgele"-Hof in Kappel und bewirtschaftete mit Mann Karl zusätzlich den „Krug’n-Hof" in Guttaring. Das Radl am „Krug’n-Hof“ dreht sich weiter: 2012 hat sie den Hof an ihre Söhne Bernd und Karl-Heinz übergeben, die dort eine Kalbinnen-Aufzucht betreiben. Karl-Heinz und Heidi haben dort ein Zuhause gefunden – und mit drei Kindern die nächste „Krugn-Hof“-Generation gebildet.
Das Rahmenprogramm gestalten die Enkel der Autorin.
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