Sprengkommando

Mistkübel sind Ziel der Zerstörungswut zu Silvester

Vandalismus: "Sprengkommando Mistkübel" war wieder unterwegs. Das Epizentrum war offensichtlich Trumau.
TRUMAU. (Bericht: Franz Schicker) "Ich war ja auch mal jung und viel unterwegs. Mit allem was man da eben so macht. Gehöre sicher nicht zu jenen, die meinen heute ist alles schlimm und zu meiner Zeit waren wir Engel", meint Andreas Kollross, Bürgermeister von Trumau.

Und weiter: "Was ich aber nicht verstehe, ist der Hass gegenüber Mistkübel, der sich in den letzten Jahren in der Silvesternacht zur Standardzerstörung entwickelt. Was haben sie euch getan, diese wehrlosen Müllbeseitigungsgehilfen?"

Die Aufregung unter den Gemeindebürgern ist groß. Es wird mehr Präsenz seitens der Exekutive gefordert. "Die wissen ja, dass ihnen nix passiert!", ärgert sich ein Trumauer Pensionist.

Kollross: "So arg wie heuer war es noch nie. Gleich an fünf Plätzen wurden Mistkübel in die Luft gesprengt!" Laut dem Ortschef hält sich der finanzielle Schaden in Grenzen. Aus seiner Meinung zum Thema Böller macht er kein Geheimnis. "Das Zeugs gehört endlich verboten. Wie wunderschön ist ein Feuerwerk. Aber diese Böller bringen außer Lärm und Schaden überhaupt nichts!"

Eine Anregung von Trumauer Bürgern könnte die Vandalen ärgern und den finanziellen Schaden für die Gemeinde zukünftig verringern: könnte man die Mistkübel nicht ein, zwei Tage vor Silvester abmontieren? Das kostet zwar auch Geld (Arbeitszeit) aber dafür sind sie nachher noch ganz!

Eher gelassen sieht Gemeinderat Markus Artmann die Angelegenheit. "Das ist ja schon seit Ewigkeiten das Gleiche!" Und er hat ein Zitat auf Lager: "Unsere Jugend ist heruntergekommen und zuchtlos. Die jungen Leute hören nicht mehr auf ihre Eltern. Das Ende der Welt ist nahe!" (Keilschrift, Chaldäa, um 2000 v. Chr.).

Letztes Wochenende in Pottendorf: Vandalen zerstören etliche Mistkübel. Auch ein paar Tafeln sind kaputt. Der Sachschaden - ohne Arbeitszeit - liegt bei ungefähr 2000 Euro!