Die wahre Szene

Vor mehr als zehn Jahren, als das Format "Die wahre Szene" startete, hätte wohl kaum jemand so über Bargeld geredet. REGION. Dies ist die letzte Szene, die in den Bezirksblättern erscheint. Über zehn Jahre lang habe ich Gesprächsfetzen aus der Umgebung in dieses Format gezwängt. Ich danke allen, die sich dafür interessiert haben, für die Aufmerksamkeit, Simone Göls

Zwischenmenschliche Kontakte sind rar geworden. Dort wo wir noch interagieren dürfen, sind zum Beispiel Geschäfte. Mit zwei Metern Mindestabstand in engen Supermarktgängen. REGION. An zwei Meter Mindestabstand muss sich gefälligst auch die Kassenschlange halten. Doch zwingen Sie so einer Schlange mal eine derartige Sicherheitsmaßnahmen-Choreographie auf, wenn immer ein paar Glieder aus der Reihe tanzen.

Alles, wovon man zurzeit erzählen kann, sind Geschichten von Spaziergängen. Nein, Herr Bauer führt keine Arien auf. Das sieht nur so aus. Er berichtet auf offener Straße von seinen Wochenenderlebnissen. Warum man keine Gesprächspartner sieht? Zwei Meter Abstand sprengen dieses Format.

Auch wenn Fritz das nicht gefällt: Womit soll die Jugend denn noch provozieren, wenn doch alles schon dagewesen ist? Wenn grüne Haare nicht mehr schockieren können, dann grau im Granny-Style.

Frau B. möchte eben immer für Recht und Ordnung sorgen, darum ist ihr der frei laufende Dackel auch ein Dorn im Auge. REGION. Übrigens äußert Frau B. mehrmals täglich den Wunsch nach mehr Polizeipräsenz.

Zwar hat die, vom Silvester-Kracher zerfetzte, Dachrinne nichts mit Kerstin zu tun, doch Herr W. freut sich immer, einen Grund zu finden, bei seiner Untendrunter-Nachbarin zu klingeln. Zu Weihnachten hatte sie eh nicht geöffnet, als Herr W. ihr von der zugeparkten Einfahrt erzählen wollte.

Das hat Frau K. (frisch aus der Wanne) gerade noch gebraucht. Nur mit Handtuch bekleidet im trauten Heim einem Geldeintreiber zu begegnen, der ihr gleich einen Dauer-Abbuchungsauftrag unter die triefende Nase hält.

Das Vorglühen kurz vor dem Weihnachtsfest ist mehr als ein Mythos. Auch wenn es heuer anders aussieht als in den Jahren zuvor. Ohne Wirtshaus ohne Glühweinstandl. Herbert holt sich immer wieder Wodkafläschen, die an der Supermarkt-Kasse verkauft werden und trotzt einsam auf seiner Stammparkbank der Kälte.

Wenn die farbenprächtigen Dessous aber auch so plakativ ins Szene gesetzt werden, fühlen sich eben auch Zielgruppen angesprochen, für die sie gar nicht gedacht sind.

Robert denkt immer wieder, er bräuchte im Online-Meeting nur eine Kachel fixieren und schon fühlt sich das "richtige" Temamitglied angesprochen.

Hausübung vergleichen in der Mathematikstunde im Schuljahr 2020/21.

Seit Wochen liegt eine Debeldecke über der Gegend, es wird früh finster und welchen Freund Jonas auch herauszuklingeln versucht. Keiner wird zum Ballspielpartner.

Eine Garage voller Abgase ist ein Todesurteil. Eine Bar voller Zigarettenrauch haben noch die meisten überlebt. Tja, wenn das Wörtchen "wenn" nicht wäre, dann wären wir vermutlich auch keine Millionäre. Aber wenn die Rücksicht auf die Millionen und Milliarden, die von Auto- und Treibstoffindustrie gescheffelt werden nicht wäre, dann würde die EU vielleicht überlegen, vor den Schäden des Straßenverkehrs zu warnen. In puncto Rauchen hat sie´s ja schon geschafft, eine Art Hysterie entstehen zu...

Szenen von 2010

Drei Szenen, die wirklich stattfanden - alle drei im Zentralraum Niederösterreichs. Mehr davon gibt es auf meinem Blog: http://monomaer.blogspot.co.at/

Am, im oder in der Nähe des Wassers ist es erfrischend kühl. Und manchmal springt für mich dabei auch ein kleines Sommertheater heraus - wenn ich Glück habe, in mehreren Akten. So ist das Leben. Jetzt gibt es auch einen Blog mit noch mehr Bildern aus dem Leben: http://monomaer.blogspot.co.at

Gehört und gesehen in der Region, irgendwo in Niederösterreich.

Gehört und gesehen in der Region, irgendwo in Niederösterreich.

Aufgeschnappt in der Region.