FC Stadlau

Hälfte zwei brachte nun endlich den Stadlauer Druck, den man sich von einem Titelanwärter erwarten kann, indes aufgrund weiterhin ungeauer Aktionen wenig Torgefährliches: Philip Wendl köpfelte nach Wildprad-Freistoß von rechts knapp drüber (52.), Nemecek klärte bei Stojiljkovic' Freistoß von links per Kopf gefährlich knapp neben der eigenen Stange zum Eckball (55.) und die beste Chance fand Viktor Okolo vor, der eine kurze Abwehr von Keeper Gärtner aus fünf Metern neben's Tor setzte (63., voran...

Erstmals richtig gefährlich wurde es in Minute 28, als Aleksandar Stojiljkovic unseren Torjäger Philipp Wildprad in Szene setzte, aber Gerasdorf-Keeper Gärtner sich kühn dem Schuss entgegen warf. Sein Stadlauer Gegenüber Benjamin Neckam musste dann bei Lerners Kopfball nach Eckballflanke mit einem Glanzreflex Schlimmeres verhindern (39.), das aber vier Minuten später doch passierte: unnötiger Ballverlust im zentralen Mittelfeld - und Dominik Gänsdorfers Weitschuss aus ca. 30 Metern passte genau...

Zuletzt verlor Gerasdorf bei Austria 13 mit 0:4, aber gerade das machte die Randstädter erst recht gefährlich. Und Gerasdorf begann überfallsartig und dominierte das flotte, laufintensive Spiel rund 25 Minuten, ohne allerdings zu echten Torchancen zu kommen (zwei Kopfballversuche ihres Goalgetters Lerner waren ungefährlich), allerdings gab's auch aus Stadlauer Sicht nichts zu vermelden außer ungewöhnlich viele ungenaue Zuspiele.

Das war's dann nach 92 Minuten. Fazit: ein erwartet schweres Spiel, das trotz des knappen Ergebnisses eigentlich sicher gewonnen wurde - und in einigen Phasen wirklich sehenswertes Offensiv-Pressing und Kombinationen zeigte. Es ist allerdings noch "Luft nach oben" ... FC Stadlau: Benjamin Neckam - David Prochal, Christoph Ochrana, Simon Hobiger (K), Sanel Tahirovic - Emanuel Rajdl (77. Viktor Okolo), Okan Celik, Max Balzer, Aleksandar Stojiljkovic (87. Hrvoje Klaric) - Andre Hofer (54. Philip...

... der Spielcharakter wechselte kaum. Elektra tat trotz Rückstand wenig für die Offensive, hoffte auf sporadische Konter, hatte da aber sogar durch den eingewechselten Stecher eine gute Chance (74., verzog knapp, allerdings wäre Neckam im Eck gewesen), testete Neckams Reaktion bei einem angeschnittenen, weiten Novacek-Freistoß (81.) und sorgte bei Vasiljevic' Flanke in der letzten Minute noch für Gefahr, doch Neckam holte sich gegen zwei Elektra-Spieler den Ball. Andererseits gab es genügend...

... denn Elektra machte ihrerseits aus ihrer ersten echten Angriffsaktion schon das 2:1 per Kopf durch Zisser nach einer Flanke von rechts, bei der Goalie Benjamin Neckam einfach zwei Zentimeter fehlten (23.). In Minute 35 hätte es fast 3:1 geheißen, als Wildprad (schon wieder ...) den weit heraus geeilten Turbic umspielte, aber Novacek den Ball vor der Linie wegbeförderte - jener Novacek, der eigentlich gar nicht mehr am Feld sein hätte dürfen, wenn Referee Dyulgerov inkl. "Assi" Marinov bei...

Der Spielbericht: Nach dem Start-Debakel im Herbst erfing sich Elektra und rangierte zu MS-Halbzeit auf dem sicheren Mittelfeldplatz 8, nur 5 Zähler vom Zweiten entfernt ... "Selbstläufer" würde es also sicher keiner, andererseits doch ein Pflichtsieg, will man Meister werden ... Und genauso begann Stadlau das Spiel - druckvoll, mit Offensivpressing gegen eine ihrerseits mit Fortdauer des Spieles immer giftiger attackierende Gastmannschaft, die selber in Hälfte eins allerdings nur bei einigen...

Highlight: Stadlau auf den Spuren von "Ungmennafelagid Stjarnon Garoabaer" (der isländische Erstligist begeisterte vor rund 5 Jahren die ganze Welt mit fantasievollem Torjubel - beide Treffer heute wurden sehr attraktiv bejubelt ...

Siegestorchancen gegen die ab dem 1:1 extrem tief stehende Donau-Defensive? Bei Wendls Vorstoß über rechts mit Auflage auf den Fünfer hätte mehr rausschauen können (65.), bei (noch einmal) Wendl über rechts behinderte Stojkovic Stadlaus Okolo gerade noch beim Schuss, ob ganz regulär, darüber gingen auf der Tribüne die Meinungen auseinander (80.), Balzers Weitschuss fiel wohl schon unter die Rubrik "Verzweiflungsaktion" und verfehlte deutlich (89.) und in Minute 92 blieb den Stadlau-Fans der...

... und das änderte sich nach der Pause auch nur in zwei Situationen - bei Donaus erstem Torschuss durch Njire (48.) und Asiedus Schuss, der noch zur Ecke abgeblockt wurde (59.). Und doch hieß es bald darauf 1:1, denn nach dem insgesamt zweiten Donau-Corner landete der Ball im Getümmel beim eingewechselten Stojkovic - und der traf (64.). Da hätte es bei Stojiljkovic' gutem Schuss zuvor auch schon durchaus 2:0 stehen können, doch das "Runde" zog um Zentimeter am "Eckigen" vorbei (56.).

Donau fand sich vor der der letzten Herbstrunde plötzlich am letzten Platz wieder und genauso lief das Spiel von Anfang an - nämlich als "one way ticket" in Richtung Donau-Gehäuse. Und eigentlich hätte es in Minute 2 schon 1:0 stehen müssen, als Viktor Okolo den idealen Stanglpass auf Philipp Wildprad spielte, doch dessen Schuss prallte an die Stange. Hälfte eins ging in dieser Tonart weiter: Simon Hobiger mit dem weiten Ball auf Philip Wendl, doch dem sprang der Ball vom Fuß (7.), dann zweimal...

Fazit: Da Verfolger Gerasdorf zuhause gegen Admira Technopool 1:2 verlor, wuchs der Vorsprung trotzdem auf vier Punkte. Wenn man bedenkt, wie viele Zähler heuer im Herbst schon "liegen blieben", darf man sich ruhig etwas ärgern, nicht weit deutlicher in Führung zu liegen ...

Fast im Gegenzug tauchte plötzlich FavACs Pomer ganz allein vorm Stadlau-Tor auf - die einzige echte Chance, die die völlig zwangs-umformierte Stadlau-Defensive im gesamten Spiel zuließ. Doch der Favoritner scheiterte mit diesem "Matchball" an Neckams Fußreflex (68.). Erst in den letzten zehn Minuten gab es dann wieder Strafraumszenen im FavAC-Sechzehner - da aber gleich einige: bei Slobodan Rakic' Flanke wurde (vergeblich) Handspiel reklamiert - und es dürfte auch vom an sich nicht immer...

In Hälfte zwei begannen die Hausherren überfallsartig: Stojiljkovic knapp am langen Eck vorbei (48.), "Joker" Kaloyan Bonev fing einen Ellerich-Abstoß-Patzer ab, leider war Wildprad bei seinem Zuspiel im Abseits (49.), nach Flanke von Philip Wendl verzog Okan Celik per Volley (52.) und bei Wendls Stangplass auf Wildprad klärte Mehic in extremis (53.). Doch nach diesem Kurz-Feuerwerk stand die FavAC-Defensive wieder dicht, erst in Minute 67 gab's wieder Aufregendes: Benjamin Neckam - bis dahin...

Die erste Hälfte war - man muss es so sagen - im Prinzip zum Vergessen. Da FavAC mit der gegen Stadlau schon "bewährten" doppelten Viererkette gar kein Interesse hatte mitzuspielen, sondern nur das Spiel zu verhindern, gab es praktisch keine Strafraumszenen zu vermelden. Die Gäste tauchten ein einziges Mal in Stadlau-Strafraum auf (mit Bjelovuk, 23.), für Stadlau gab's eine gute Flanke von Aleksandar Stojiljkovic (17.), die FavAC-Back Pistor vor Philipp Wildprad klärte, und Pascal Steigbergers...

Für dieses Spiel war "Favoritner Beton zu erwarten - ergo wieder ein Geduldsspiel mit ungewissem Ausgang, aber doch dem klaren Ziel: 3 Punkte! Schon vor dem Spiel standen fünf erschwerende Gründe fest - die Ausfälle von Reinhard Trunner (nach der lächerlichen Roten Karte der Vorwoche gesperrt), Simon Hobiger, Sanel Tahirovic, Alek Duric (alle studienmäßig oder beruflich verhindert) und Arben Selmani, der verletzt für den Rest-Herbst ausfällt.

"Joker" Alek Duric bewies dann beim Kurzeinsatz seine Klasse, zog mit einem weiten Passvon Klaric links davon und überlobte Keeper Aichinger zum 2:0 (92.). Fazit: Der "Nach-Austria-Fluch" (zwei Spiele, ein Punkt) ist gebrochen, ein erwartet schweres Spiel konnte erfolgreich beendet werden ...

Fast hätte Wildprad zehn Minuten später mit einem energischen Block gegen den Keeper nach einem Rückpass noch eins drauf gesetzt, doch der Ball stieg hoch auf, sodass der Gästegoalie nachgreifen konnte. Und Wildprads Stangplass nach Philip Wendls weiter Vorlage sorgte noch für einiges Chaos in der Gersthofer Hintermannschaft (82.).

Der Stadlauer Druck nach der Pause nahm zu, Zählbares folgte: nach Wildprad-Corner setzte Kapitän Simon Hobiger einen Kopfball ans Außennetz (47.), Reinhard Trunner hechtete ebenfalls per Kopf eine Ebenfalls-Wuldprad-Ecke denkbar knapp daneben (59.) und Hrvoje Klaric' Weitschuss strich um Zentimeter am rechten Eck vorbei (62.). Und dann erlöste Philipp Wildprad die Fans: nach Pass von Okan Celik lockte unser Goalgetter Keeper Aichinger bis ins rechte Sechzehnereck, drehte sich dann dort und...

Andererseits wurde - bei aller defensiven Grundeinstellung der Gäste - auch Gersthof durchaus gefährlich vor dem Stadlau-Tor: ein Schuss des Ex-Stadlauers Josic wurde abgefälscht, aus dem daraus resultierenden Eckball setzte Sahin einen placierten Kopfball, den Benjamin Neckam mit einem Glanzreflex aus dem Tor zauberte (5.) - da hätte es 0:1 stehen können. Somit blieb's beim torlosen Pausenstand - es konnte eigentlich nur besser werden ...

Gersthof wurde der erwartet unangenehme und sehr defensive Gegner, ließ nach dem Ankick durch Gemeinderat Joe Taucher mit einer doppelten Viererkette kaum Räume für Stadlauer Angriffe zu. Die wenigen mehr oder weniger gelungenen Versuche in Hälfte eins waren ein weiter Pass auf Aleksandar Stojiljkovic, der den Ball nicht optimal erwischen konnte, sodass Gersthof-Keeper Aichinger auf Raten den Ball bändigen konnte (18.) und ein Schuss von Hrvoje Klaric, der gerade noch abgeblockt wurde...

Hälfte zwei brachte zunächst zwei "Weckrufe" in Form eines Rosa-Schusses nach Alleingang ans Stadlauer Außennetz (48.) und eines Prokai-Kopfballes nach Corner knapp übers Tor (56.). Doch ab diesem Zeitpunkt rollte das Spiel nur mehr in eine Richtung - nämlich in jene des Austria 13-Gehäuses. Mutlu rettete bei Reinhard Trunners Schuss nach Eckball-Abpraller für seinen bereits geschlagenen Keeper vor der Linie (68.), Sanel Tahirovic' Gefühlsfreistoß aus 18 Metern parierte Pantovic mit einem...

Die Hütteldorfer sind genauso alt wie Stadlau - und holten im Sommer Ex-Stadlauer Stocklassa, der für seine flankenartigen Outeinwürfe gefürchtet ist ... Aktuell steht die Mannschaft im sicheren Mittelfeld, kann aber an guten Tagen wirklich jeden Gegner ärgern ... und genau das tat sie auch in diesem Spiel. Schon sehr schnell war zu merken, dass dieses Spiel absolut KEIN Selbstläufer werden sollte ... Mit hoher Lauf- und (im Finish sogar leicht übertriebener) Einsatzbereitschaft wurde vom...

Fazit: Stadlau zeigte, auf welch gutem Weg sich die Mannschaft befindet, bei den Fans herrschte tolle Stimmung, die Austria-Stars erfüllten bravourös die vielen Autogrammwünsche, die immerhin zeigten, dass man ihnen so manches kleine Minus (zumindest gestern) bei der Leistung verzieh. Kurz: ein absolut gelungenes Ereignis ... Der einzige, der an diesem Tag unglücklich war, war Alek Duric, der aus dienstlichen Gründen gegen Austria sein fußballerisches Können nicht zeigen konnte ... Alle Bilder...